Zwei dominante Kirch-und Glockentürme überragen die Stadt, derjenige der evangelisch-reformierten und der römisch-katholischen Kirchgemeinde. Wer an einem Sonntagmorgen in der Stadt verweilt, wird beeindruckt von einem harmonisch aufeinander abgestimmten Glockengeläut, das der uralten Tradition alle Ehre macht: Seit 650 Jahren werden in Aarau Glocken gegossen. Die älteste Aarauer Glocke, die Barbaraglocke von 1367, läutet noch heute in der Kathedrale von Fribourg. So gut heute die ökumenische Zusammenarbeit der beiden Kirchen ist, so unharmonisch war sie in den Wirren der Reformation und dem langen Konflikt zwischen den katholischen und reformierten Orten in der Schweiz. Eine harte Zeit auch für den Glockenguss. Aber es gab auch gute Zeiten. 1824 übernahmen die Brüder Jakob und Sebastian Rüetschi die Glockengießerei in Aarau. Jakob Rüetschi belieferte gegen 150 Gemeinden mit insgesamt 220 Glocken. So wurde Aarau zum national bekannten Zentrum des Glockengusses. Ein besonders engagierter Förderer war in neuerer Zeit René Spielmann. Der Ingenieur übernahm die Gießerei im Jahr 2000 und machte sie topfit für die Zukunft. Die beiden örtlichen Kirchgemeinden sind logischerweise starke Mitträger in der Glockentradition. So sind sieben Glocken im Turm der Stadtkirche, gegossen 1862 und 1899, und 1966 folgte eine kleine Glocke im Dachreiter. Alle zusammen bringen es auf 12000 kg. Es gibt eine strikte Läuteordnung und dank eines Computers ist ein differenziertes Geläut möglich. Die Stadtkirche in der Altstadt präsentiert sich als dreischiffige Basilika und wurde in den Jahren 1471 bis 1478 nach den Vorgaben der Bettelordensarchitektur erbaut. In der Laurenzenvorstadt ist das katholische Pfarrhaus als dominantes offenes Haus ein wichtiger Treffpunkt direkt vor der Kirche St. Peter und Paul, welche 1940 geweiht und von Werner Studer geplant wurde. Bis 1925 war vorerst eine Genossenschaft tätig und wurde dann zur anerkannten röm- kath. Kirchgemeinde, zu welcher neben Aarau auch die Mitglieder in den umliegenden Gemeinden gehören. Der Pastoralraum Aarau umfasst heute Buchs-Rohr, Entfelden, Schöftland und Suhr-Gränichen mit ihren örtlichen Kirchen. Das Geläut der Kirche St. Peter und Paul – ebenfalls aus der Gießerei Rüetschi – ist eines der tontiefsten in der Schweiz und im hohen Betonturm entsteht durch die Turmakustik ein mächtiger Gesamtklang, der besonders beeindruckend auf dem nahen Bahnhofplatz zu hören ist.
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Über das Bild der Woche
Genau seit dem 13. November 2008 betreue ich eine Wochenrubrik im heutigen «Fricktal-Info». Ursprünglich unter dem Namen «Schnappschuss der Woche im Dreiklangland Aare-Jura-Rhein» , erscheint die Publikation seit Gründung des Jurapark Aargau schlicht unter «Bild der Woche». Ich habe alle Ausgaben archiviert und staune selber darüber, dass Mitte Juli 2018 die 500. Publikation! erfolgt. Weiterlesen…
Impulse und Hinweise Ihrerseits sind jederzeit möglich unter apbircher@bluewin.ch
Danke für Ihr Interesse! Peter Bircher