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1997 wurde die Hochrheinkommission gegründet. Jetzt fand eine eindrückliche Jubiläumsfeier im Stapferhaus in Lenzburg statt. Warum in Lenzburg? Die Antwort ergab sich rasch im Rahmen der völlig neu konzipierten 3. grossen Jahres-Ausstellung zum Thema «Natur und wir?» Sibylle Lichtensteiger als Gesamtleiterin des Stapferhauses eröffnete den Anlass. Genau das, was die Hochrheinkommission seit ihrer Gründung anstrebt, zeigt diese Ausstellung. Es ist die geradezu schicksalhafte Verbindung über die Grenzen, welche uns immer mehr herausfordert. Der Hochrhein ist ein grenzüberschreitender Lebensraum. Die menschlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Kontakte werden immer enger. Die Natur kennt keine Grenzen. Gewiss, wir können in vielen kleinen Schritten den akuten Klima-Herausforderungen gerecht zu werden versuchen. Aber die Wende ist nicht geschafft und wer glaubt, wir könnten uns dank Landesgrenze abschotten, irrt. Wir atmen die gleiche Luft, nutzen das gleiche Wasser, leben als Grenzregion von den gegenseitigen Beziehungen, Erfahrungen und im weitesten Sinne z.B. von unzähligen Brückenfunktionen. Am Hochrhein bestehen 41 Verbindungen über den Rhein, auch für Wandernde und Radfahrer. Im Osten von Stein am Rhein bis im Westen mit Weil am Rhein: Strassenbrücken, Historische Holzbrücken, Personenfähren, Kraftwerkübergänge, Eisenbahnbrücken. Bild: Fuss-und Radfahrerbrücke Albbruck D – Schwaderloch CH beim Kraftwerk und dem Zufluss der Alb in den Rhein. Direkt involviert sind in der HRK die Landkreise Lörrach und Waldshut-Tiengen auf deutscher Seite und hier die beiden Basel, die drei Rheinbezirke des Aargaus, Gebietsanteile von Zürich und schliesslich Schaffhausen. Präsident der Kommission war bisher Regierungsrat Stephan Attiger. Neu löst ihn für zwei Jahre Martin Kistler, Landrat in Waldshut-Tiengen ab. Von Anfang an waren die Planungsverbände wichtige Mitträger. Einen mutigen Anfang machten die drei Rheinbezirke des Aargaus mit der Rheinanliegerkonferenz (RAK) welche erstmals bereits 1990 in Zurzach tagte. Bleiben wir bei der Natur. Sie fördert und fordert geradezu die Kooperation am Rhein. Die Gewässerkarte zeigt über Ergolz, Sissle, Aare, Glatt, Töss und Thur oder über Wiese, Wehra, Alb und Wutach immer das gleiche Ziel: Die Seitentäler führen zum Rhein. Im Stapferhaus blieb trotz allem Bemühen mit Präsentationen, wertvollen Sach-Information, Podium und Aussprache das konkrete Handeln als Herausforderung in Alltag und Praxis gefragt. Die Brücken bleiben ein Dauerbrenner, die Erstellung der «Laufenburger Acht», die Vernetzung der Rad-und Wanderwege. «Grenzen sind wichtig, sollen aber keine Barrieren darstellen», betonte Attiger. Bei der Bahn gelang vor Jahren ein erster bescheidener Schritt mit der Bahnverbindung Baden-Waldshut. Die zunehmende Verdichtung und die grosse Pendlerzahl entlang dem Rhein bleiben aber bei der Bahnerschliessung die grosse Hausaufgabe.