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Basel ist nach Zürich und Genf die drittgrösste Schweizerstadt. Weitere Grossregionen sind Lausanne, Bern und Tessin. In der Agglomeration Basel leben rund 830 000 Menschen und in der weitläufigeren Metropolregion gemäss dem Bundesamt für Raumentwicklung rund 1,3 Mio. Menschen in der Schweiz, Südwestdeutschland und Ostfrankreich. Diese länderübergreifende Region ist kein Witz oder eine Grössenwahn-Idee. Sie ist eine tägliche Realität, die man nie richtig wahrhaben will, aber mit den täglichen Pendlerströmen einen trinationalen Lebens-und Wirtschaftsraum bildet, für Forschung und Wirtschaft, Banken, Transport und Logistik, Messewesen und Kultur. Im Grossraum Zürich ist in allen Verästelungen ein kompaktes und umfassendes S-Bahn-Netz vorhanden. Entstanden und konsequent weiterentwickelt wurde auch im Grossraum Genf mit Frankreich zusammen das in neuester Zeit grösste Eisenbahnprojekt nach Annemasse und 2019 eingeweiht. Zudem wurde die Stammstrecke des S-Bahn-Netzes, der Léman Express, realisiert und stetig verbessert. Im Raum Basel liegt die grossräumige Infrastruktur im Argen. «Hier verkehren die Züge immer noch auf den gleichen Trassees wie vor 100 Jahren» schrieb kürzlich der Chefredaktor der Basler Zeitung. Im Vorfeld der Bundesratswahlen wurde die mangelnde grossräumige Verkehrsinfrastruktur immer wieder betont. Der entscheidende Motor dazu liegt in Bern und im Grossraum Basel. Ohne diesen Rückhalt wird der Aargau allein mit der Rheintalbahn nicht weiterkommen. Eine S-Bahn à la Zürich und Genf würde heissen, einen tauglichen Ast bis nach Waldshut zu führen und eng mit der deutschen Nachbarschaft zu vernetzen. Eine anständige Kooperation mit Europa, vorab mit den Partnerländern Frankreich und Deutschland ist ein Gebot der Stunde. Über allem berühren uns auch in dieser Region die Umweltfragen und fordern zum Handeln heraus. Spätestens hier wird wohl kaum ein Mitbürger zu finden sein, der noch glaubt, diese grosse Generationenherausforderung sei nur national oder primär abgeschottet im ländlichen Raum zu bewältigen! (Bild: Karte von W. Haas, Basel von 1798)
Der grosse Regio-Rucksack für die neue Bundesrätin findet hier nun keine Trägerin. Es ist ein grosser Verlust für die Nordwestschweiz. Immerhin bleibt Frau Herzog weiterhin eine engagierte Standesvertreterin. Es braucht die viel beschworene Kooperation der Deputierten der Nordwestschweiz in Bern. Die bekannte Zersplitterung der Kräfte ist für beide Basel wohlbekannt, aber für beide und ebenso für den Aargau wie Solothurn ist die regionale Zusammenarbeit und der gemeinsame Aufritt in Bern unabdingbar. Mit der Fachhochschule Nordwestschweiz und dem Tarifverbund wurden markante Zeichen für die Kooperation gesetzt.