Es geht vorwärts mit der neuen Aarebrücke in Aarau. Das Siegerprojekt lautet auf «Pont Neuf», aber weiterhin ist von der Kettenbrücke die Rede. Nach dem «Holzbrückenzeitalter» entstand 1848 unter der Leitung von Ingenieur Jean Gaspard Dollfuss aus Mulhouse die erste «moderne» Flussquerung. Es handelte sich dabei um eine Hängebrücke mit monumentalen Triumphtoren an beiden Ufern, die als Pylone für die Ketten dienten. Ein vergleichbares, aber weit grösser strukturiertes Projekt ist immer noch über der Donau für die Verbindung der Stadtteile der ungarischen Hauptstadt Budapest in Betrieb. Fast 100 Jahre erreichte diese alte Aarauer-Brücke und wurde zwischen 1948 bis 1951 durch eine Stahlbetonbrücke ersetzt. Aufgrund des schlechten Zustandes dieses zweiten grossen Bauwerkes mussten Kanton und Stadt nach längeren Abklärungen entscheiden, dass nicht mehr repariert, sondern ein vollständig neuer Übergang gebaut wird. Das Projekt «Pont Neuf» obsiegte im Wettbewerb von insgesamt 21 Eingaben und ein wichtiges Anliegen der Stadt wird in Erfüllung gehen: Eine gute Gestaltung des Uferraumes und eine städtebauliche Integration des Bauwerks in das Stadtbild. Im Jurybericht wird erwähnt: «Die Brücke setzt ein identitätsstiftendes Zeichen für Aarau, ist bautechnisch robust und durchdacht. Sie bietet die Chance, der Hauptstadt ein neues Wahrzeichen zu geben». Mit einer Hilfsbrücke wurde im Juni 2019 begonnen. Vor wenigen Wochen konnte die neue Brücke in einer ersten Stufe für den Verkehr freigegeben werden. Die Widerlager und Pfeiler stehen seit längerer Zeit. Bereits im November 2021 waren die beiden Bögen über die Aareuferwege erstellt. Die Hilfsbrücke wird im Winter zurückgebaut werden können, worauf dann einige Abschlussarbeiten folgen werden. Vor dem Maienzug 2023 dürfte das Bauwerk vollendet sein. Bauleiter ist Roberto Scappaticci, welcher als Bauingenieur und Sektionsleiter für Brücken und Tunnel beim Kantonalen Baudepartement tätig ist. Ganz problemlos war das Bauwerk bisher nicht. Unzählige geologische Bohrprofile wurden erstellt. Mit dem Rammen der Spundwände oder der Rohre trafen die Arbeiten immer wieder auf Hindernisse oder auf Stellen, an denen die Profile wie durch Butter in den Boden getrieben werden konnten. Die Rohre mussten deshalb bis zu 29 Meter in den Aaregrund gerammt und auf den Fels abgestellt werden. Die Fundamente unter dem Wasserspiegel mussten mit Spundwänden gesichert und das Wasser abgepumpt werden. Es waren bis 16 Pumpen im Einsatz mit einer Förderleistung von 30 000 Litern pro Minute. Zum Vergleich: Der «Jet deau» in Genf stösst pro Minute die gleiche Menge Wasser aus.
Neueste Beiträge
Archive
- Dezember 2024
- Dezember 2022
- November 2022
- Oktober 2022
- September 2022
- August 2022
- Juli 2022
- Juni 2022
- Mai 2022
- April 2022
- März 2022
- Februar 2022
- Januar 2022
- Dezember 2021
- November 2021
- Oktober 2021
- September 2021
- August 2021
- Juli 2021
- Juni 2021
- Mai 2021
- April 2021
- März 2021
- Februar 2021
- Januar 2021
- Dezember 2020
- November 2020
- Oktober 2020
- September 2020
- August 2020
- Juli 2020
- Juni 2020
- Mai 2020
- April 2020
- März 2020
- Februar 2020
- Januar 2020
- Dezember 2019
- November 2019
- Oktober 2019
- September 2019
- August 2019
- Juli 2019
- Juni 2019
- Mai 2019
- April 2019
- März 2019
- Februar 2019
- Januar 2019
- Dezember 2018
- November 2018
- Oktober 2018
- September 2018
- August 2018
- Juli 2018
- Juni 2018
- Mai 2018
- April 2018
- März 2018
- Februar 2018
- Januar 2018
Über das Bild der Woche
Genau seit dem 13. November 2008 betreue ich eine Wochenrubrik im heutigen «Fricktal-Info». Ursprünglich unter dem Namen «Schnappschuss der Woche im Dreiklangland Aare-Jura-Rhein» , erscheint die Publikation seit Gründung des Jurapark Aargau schlicht unter «Bild der Woche». Ich habe alle Ausgaben archiviert und staune selber darüber, dass Mitte Juli 2018 die 500. Publikation! erfolgt. Weiterlesen…
Impulse und Hinweise Ihrerseits sind jederzeit möglich unter apbircher@bluewin.ch
Danke für Ihr Interesse! Peter Bircher