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Alles kann nie perfekt sein. Aber wo latente Gefahren lauern, haben die Sachwalter der öffentlichen Strassen-Infrastruktur (Gemeinden und Kanton) die Verantwortung zum Handeln. Im Visier habe ich die wichtige und einzige Verbindungsstrasse zum Bahnhof Frick. Sie ist eng und kann keinerlei zusätzliche Markierung, wie Trennungsstreifen oder irgendwelche Aufteilung des Fahrfeldes vorweisen. Nein, alles muss seit Jahrzehnten die gute alte, einst ganz normale Strasse nutzen: Postauto, Lastwagen, Traktoren, Autos und die Fahrräder. Mindestens gab es beim letzten Ausbau einseitig dem Bahndamm entlang ein Trottoir. Aber, wie ich von ehemaligen Behördenmitgliedern weiss, war es schon damals gar nicht selbstverständlich, dass überhaupt ein sicherer Fussweg entlang der Strasse entstand. Begründung: Die Strasse wird zusätzlich verengt und jeder Strassenbenützer müsse nun einmal selbst wissen, wie er sich korrekt zu verhalten habe. Inzwischen ist der Verkehrsstrom mit allen nur denkbaren Vehikeln stetig angewachsen, endlos, rastlos, sogar erhöhe Benzinpreis sind da keine Kostenbremse. Wir sind hier eine ausgeprägte Pendlerregion. Bis zu 70% der Arbeitsplätze in den Dörfern der Seitentäler sind nicht in der Gemeinde selbst. Dazu kommt der Freizeitverkehr und obendrein die Motorradwelle sowie der nicht abklingende Trend immer grössere und breite Autos zu chauffieren. Dazu gibt es eine direkte und notwendige Erschliessungsaufgabe für den regional wichtigen Bahnhof Frick. Ausserdem kommt das regionale Schulzentrum in direkte Nähe. Dazu gibt es immer mehr Wohnungen in der Zentrumsgemeinde, in der Agglomeration und vielerorts auch in den Dörfern. Sie alle sind «verkehrsorientiert». Und da mitten drin in dieser turbulenten Welt mit fast unzähligen Verkehrsansprüchen gibt es die Radfahrer. Sie sind neben den Motorrad-Lenkern am meisten gefährdet. Die Velounfälle betrugen 2021 gemäss ASTRA Schweiz 4774 und waren bei den E-Bikes leider noch steigend. Meine «Velozeit» ist vor bald zehn Jahren zu Ende gegangen, als ich nach einer Rheinlandtour in Basel – rühmt sich als Velostadt – zwischen dem Trottoir-Randstein und der Schiene beim heranbrausenden Tram mit knapper Not einer Kollision entging. Als Rentner entschloss ich mich endgültig für mehr Wandern. Seither sind für mich die Randsteine schlichtweg gefahrenvoll und sollten, wo immer möglich, beseitigt werden. Wo ist eigentlich die Notwendigkeit für solche Massiv-Steine mit bis zu 12 cm Höhe? Die sanierte Dorfstrasse in Wittnau belegt, dass es mit einer kleinen Abgrenzung auch geht, welche dem Radfahrer ermöglicht, im Notfall auf das Trottoir auszuweichen. In die gleiche Richtung fallen die sanierten Nebenstrassen, wie die Kornbergstrasse in Gipf-Oberfrick oder die Bergwerkstrasse in Herznach positiv auf. Bei der Bahnhofstrasse in Frick darf man nicht mehr zuwarten!