Bild anzeigen
«Happy Less», eine Ausstellung zu Suffizienz, Genügsamkeit und Glück, logierte in Frick (Bild) und ist nun vom 14.-26. Juni auf dem Bahnhofplatz in Laufenburg platziert. Sie wurde vom Jurapark Aargau zum 10-Jahres-Jubiläum lanciert. Vorerst blieb ich beim Wort «Suffizienz» stecken. Damit ist «Begrenzen und weniger» gemeint und das Bewusstwerden der natürlichen Ressourcen. Soweit so gut. Mit der Ausstellung ist auch ein Rahmenprogramm verbunden. So der slowUp Hochrhein für gemütliches Velofahren, eine Wasser-Exkursion, Besuch eines Imkers in Sulz oder ein Film ist zu sehen: über zwei Freunde, die das Experiment wagen, für 100 Tage alle Besitztümer abzugeben. Soweit so gut. Aber der Container? Dessen Geschichte ist aufschlussreich. 1956 hat der amerikanische Spediteur Malcolm McLean die langen Transportzeiten ins Visier genommen. Immer wieder entladen und wieder aufladen? Schon 1933 wurde in Paris das «Bureau International des Containers» begründet und über neuartige Stahlbehälter nachgedacht. Den Durchbruch schaffte aber der Amerikaner. Auf dem Schiff »Ideal X» transportierte er 58 Kisten von New York in das texanische Houston. Diese «Jungfernfahrt» leitete den Abgesang der grossen, kostenintensiven Lagerhallen ein. Jetzt wurde der Transport über die Weltmeere, Flüsse, Strassen und Schienen zum mobilen und ortslosen Warendepot erhoben! In neuester Zeit laden auch die Grossflugzeuge Container für den Warentransport. Der Begriff «Just in time» setzte sich durch. Der Container wurde zum Katalysator für den globalen Handel. Die Bedeutung der Blechkiste wurde noch einmal stark gesteigert durch die grossflächige Einführung der Standardcontainer. Die Transportkosten konnten massiv gesenkt werden. Standardisierte Masse und die Stapelbarkeit gaben nochmals Schwung. Der Container wurde zum Symbol der Globalisierung. Nicht genug. Inzwischen gibt es Bau-, Büro-, Sanitär-, WC-, Bauschutt-, Sammel- und Imbiss-Container und frei Haus geliefert auch Container-Garagen. Heute wird sogar aufgrund der steten Wachstumsraten von einer Containerisierung der Welt gesprochen. Nun wieder zu «Happy Less». Der Auftritt und das Verweilen geben genug Anlass im Container nachzusinnen, was unsere weitere Zukunft sein soll. Wo sind die ökologischen Grenzen? Als Konsumenten bleiben wir unverändert am Drücker und wir können mit jedem Kauf oder Nichtkauf weltweite oder mehr regionale Entwicklungen steigern oder stoppen. «Wie viel Wenig ist genug?» Ich wünsche Ihnen interessante Gespräche und einen besinnlichen, nachhaltigen Container-Aufenthalt!