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1821 begann Carl Christian Glenck in der Nordwestschweiz nach Salz zu suchen. Vorerst wurde er in Muttenz fündig, hatte aber Differenzen mit den Landeigentümern. 1837 gründete er im Gebiet Schweizerhalle eine Saline. Weitere Gründungen folgten in Kaiseraugst, Rheinfelden und Riburg. 1874 kam es zur Formierung der Schweizerischen Rheinsalinen AG. Die wechselvolle Salzgeschichte fand erst zu Beginn dieses Jahres ihren Abschluss mit dem Zusammenschluss mit der Saline de Bex SA. Auf den 1. Januar 2021 kam die Fusion zustande. Das Speisesalz der Schweizer Salinen ist vor allem unter der Marke JuraSel und Sel des Alpes bekannt. Die Saline Riburg produziert hauptsächlich Auftau- und Gewerbesalz sowie Sole für die benachbarten Solebäder in Rheinfelden. Da die Reserven in Riburg voraussichtlich 2027 zu Ende gehen werden, wird nach neuen Standorten gesucht. Einige Turbulenzen entstanden immer wieder um das Auftausalz. In den Wintern von 1999 und 2003 kam es zu Lieferengpässen. Alle Schweizer Kantone besitzen des Salzregal. Davon betroffen sind alle Produkte, welche einen Salzanteil von über 30% besitzen. In Riburg entstand das neue Salzlager Saldome. Bei einer Fläche von 11 300 Quadratmetern und einer Spannweite von 120 Meter steht hier der grösste Holzkuppelbau Europas. Das Bild zeigt einen Bohrkern aus Steinsalz, in 317 Meter Tiefe gewonnen, Speisesalz und eine «Bohrscheibe», welche die Struktur aus 200 Mio. Jahren Erdgeschichte zeigt, wo sich in 140 bis 350 m Tiefe in der Rheinebene das Salz ablagerte. Bis 600 000 Tonnen Salz werden pro Jahr gefördert. Die Gewerbesalze werden vor allem in der chemischen Industrie eingesetzt. Die Aufspaltung von Salz in Chlor und Natrium stellt die Grundlage von zahlreichen Produkten dar, wie Farbstoffe, Glas, Reinigungsmittel, Backpulver und Medikamente. «Auf Gold kann man verzichten, nicht aber auf Salz» hiess es schon im Mittelalter. Reichtum und Macht waren mit dem Salzabbau und dessen Handel verbunden. Aus Hall (Tirol) wurde der Salz-Export zum eigentlichen Exportschlager. Salzstrassen führten aus dem Alpenraum bis zum Bodensee. Ein würdiger Zeuge im Salzverkehr in unserer Region ist bis heute das mächtige Salzhaus von Brugg, das in den Dimensionen gar nicht recht zur kleinen Stadt passen wollte. In unmittelbarer Nähe des Wasserschlosses war hier für die Lastkähne der grosse Umschlagplatz für die Eidgenossenschaft. 1732 erwarb die Bernische Salzdirektion das vormalige «Effinger Schlösslein» und erbaute auf dessen Grundmauern dieses Lagerhaus für den Salzhandel.