Am 27. Fricktaler-Gemeinde-Seminar wurden zum Thema «Lebensqualität» aus der Sicht der Abteilung Landschaft und Gewässer des Kantons Aussagen gemacht und Hinweise gegeben, die auf Nachhaltigkeit zielen und allesamt ein Aufruf an die Gemeinden sind, die Baumlandschaft zu pflegen, zu erhalten und wo möglich zu vergrössern. Kürzlich war ich mit einem kantonalen Fachbeamten bei einer Begehung für die Ertragswertschatzung eines Landwirtschaftsbetriebes unterwegs. In direkter Dorfnähe stehen bei diesem Betrieb auf 120 Aren Weideland rund 60 Bäume. Das Winterbild oben zeigt diese Vielfalt des Baumgartens. Es stehen Bäume darin, die hundert und mehr Jahre überdauert haben. Die Weide ist zudem von Gebüschgruppen umsäumt und mündet an einen Steilhang, an dem sich Wildrosen entfalten und zwei Bienenstände zeigen, wo diese wichtigen Sammler und Befruchter gute Voraussetzungen haben. Ich stellte dem Fachspezialisten für landwirtschaftliche Betriebsschatzungen die Frage, wie er diese Baumlandschaft bewerte. Er sagte frei und offen, dass diese Bäume wohl einen hohen ökologischen Wert hätten, darum würden auch vielerorts Hochstammbäume mit Direktzahlungen gefördert. Aber in der Gesamtbewertung dieses Landes müsste er eher Abzüge als Zuschläge machen. Im Klartext heisst das, viele Bäume sind – weil der effektive Ertragsnutzen sehr gering ist – aus wirtschaftlicher Sicht wertlos oder mindestens ertragsschwach. Sie können für eine andere landwirtschaftliche Nutzung sogar hemmend und nachteilig sein. Das steht in einem diametralen Kontrast zur Baumförderung. Schon in den 1960er Jahren war die grosse Baumfällaktion, die von der Eidg. Alkoholverwaltung in Szene gesetzt wurde, ein bis heute schwer verdaubares Vorgehen. Man will heute mit einer grossen Artenvielfalt an Strassen und auf Plätzen mit Bäumen Korrekturen einleiten und konkret für das Klima das tun, was die Klimabewegung zu Recht fordert. Im bei uns typischen Hügelland, wo sich Weidenutzung, Ökowiesen und Bäume allseits sehr gut ergänzen, sollte auch der alte Baumbestand mit gezielter Erneuerung mit klimagerechten Jungbäumen eine Chance haben. Aktionen wie Freiwilligen-Einsatz bei der Pflückarbeit, die Leseaktion «Baumglück», Baumpflege und angepasste Nebenstrukturen gibt es. Für unsere Landschaft sind diese existenziell. Letztlich tragen dafür auch die Grundeigentümer eine wichtige und primäre Verantwortung.
Neueste Beiträge
Archive
- Dezember 2022
- November 2022
- Oktober 2022
- September 2022
- August 2022
- Juli 2022
- Juni 2022
- Mai 2022
- April 2022
- März 2022
- Februar 2022
- Januar 2022
- Dezember 2021
- November 2021
- Oktober 2021
- September 2021
- August 2021
- Juli 2021
- Juni 2021
- Mai 2021
- April 2021
- März 2021
- Februar 2021
- Januar 2021
- Dezember 2020
- November 2020
- Oktober 2020
- September 2020
- August 2020
- Juli 2020
- Juni 2020
- Mai 2020
- April 2020
- März 2020
- Februar 2020
- Januar 2020
- Dezember 2019
- November 2019
- Oktober 2019
- September 2019
- August 2019
- Juli 2019
- Juni 2019
- Mai 2019
- April 2019
- März 2019
- Februar 2019
- Januar 2019
- Dezember 2018
- November 2018
- Oktober 2018
- September 2018
- August 2018
- Juli 2018
- Juni 2018
- Mai 2018
- April 2018
- März 2018
- Februar 2018
- Januar 2018
Über das Bild der Woche
Genau seit dem 13. November 2008 betreue ich eine Wochenrubrik im heutigen «Fricktal-Info». Ursprünglich unter dem Namen «Schnappschuss der Woche im Dreiklangland Aare-Jura-Rhein» , erscheint die Publikation seit Gründung des Jurapark Aargau schlicht unter «Bild der Woche». Ich habe alle Ausgaben archiviert und staune selber darüber, dass Mitte Juli 2018 die 500. Publikation! erfolgt. Weiterlesen…
Impulse und Hinweise Ihrerseits sind jederzeit möglich unter apbircher@bluewin.ch
Danke für Ihr Interesse! Peter Bircher