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Die Geografin Lea Reusser wohnt auf dem Bözberg und ist im Jurapark Aargau Projektleiterin für den naturnahen Tourismus. Sie hat kürzlich in der «Jurapark-Zytig» dargelegt, dass Tourismus, vergleichbar mit dem was im Alpengebiet abgeht, nicht das Ziel sei. «Im Fokus steht der sanfte Weg, die Förderung bestehender Infrastrukturen, eine nachhaltige Entwicklung für gute Angebote im Interesse einer breiten Naherholung. Vieles ist möglich ohne gleich mit der grossen Kelle anzurichten. Die Entwicklung läuft, von der Corona-Welle noch zusätzlich angetrieben, darauf hinaus mehr in der Nähe zu tun, um von kurzen Anfahrtswegen sowie vom guten ÖV-Angebot zu profitieren». Der beste Beweis dafür sind die bestehenden Wander- und Themenwege für Familien mit Kindern. Besonders die «Perimuk-Wege» sind eine interessante Eigenkreation im Jurapark, die sich am Jura-Saurier orientiert und mit Karte und Hilfsmitteln die Kinder sehr gut herausfordert. Es gibt heute vier dieser Perimukwege: In Herznach, Biberstein, Cheisacherturm und in Wölflinswil. Nach dem neu eröffneten Weg in Herznach haben einige Kritiker Nutzung und Nutzen angezweifelt. Aber die Nachfrage beim Ausgangspunkt im Gasthof Löwen in Herznach war innert acht Wochen bei gegen 500 Info-Besuchen, die das Angebot genutzt haben. Wer einmal die begeisterten Kinder als Entdecker direkt auf dem Weg begleitet hat, ist darüber nicht erstaunt. Dass kleine, gezielte Projekte ihre Wirkung haben, zeigt sich auch beim Parkplatzangebot. Es ist auf der Staffelegg, dem Benkerjoch und der Saalhöhe recht gut. Aber auch Parkplätze in den oder nahe der Dörfer können als Ausgangspunkt genutzt werden. Ein Musterbeispiel bietet die Gemeinde Wittnau mit einem offiziellen Parkplatz wenige Meter vom Dorf entfernt am Waldsaum mit einer einfachen Aufschüttung für vier Plätze (Bild). Von hier aus führt ein halbstündiger kleiner Erholungs- und Rundwanderweg durch Feld, Wald und Flur einer Naturwiese entlang zu den Weihern im Tal und einer Aussichtsbank. Das gefahrlose Einparken ist von dem Flurweg her problemlos möglich. Es handelt sich um eine typische «Restparzelle», die so mit wenig Aufwand genutzt werden konnte. In guter Kooperation mit den Trägergemeinden sind praktische, einfache und nutzerfreundliche Lösungen möglich.