Bild anzeigen

2003 haben Thomas und Karin Wüthrich den Rütihof in einem Seitentälchen bei Elfingen erworben. Den dominanten Betriebszweig bilden heute die Saanenziegen. Es sind mittlerweile 80 Tiere, von Jahr zu Jahr mehr und der Bestand von 12 Mutterkühen bleibt dabei bewusst stabil, während es bei den Ziegen etwa bis 100 gehen wird, was auch die Stallgrösse ermöglicht. Die beiden Tierarten ergänzen sich ideal. «Was die Ziegen weniger gerne fressen, das grasen dann sicher die Kühe weg», sagt Wüthrich und weiter «Ziegen sind interessante Tiere. Sie haben mir den Weg gewiesen für eine Nischenproduktion, die auf dem Markt bestehen kann». Weiter betont er, dass die vielseitige Arbeit im überschaubaren Betrieb mit 34 ha Fläche zu einer guten Wertschöpfung beitrage. Motto: Alles verarbeiten und möglichst selber machen! Das Hauptprodukt ist Frischkäse, täglich stehen für die Produktion rund 120 Liter Milch zur Verfügung. Es wird auch Joghurt, Quark sowie Hart- und Weichkäse hergestellt. In der Vermarktung hat sich die wöchentliche Vertretung am Biomarkt in Frick und Baden gut etabliert, weiter die Förderung durch das Jurapark-Label und ein Durchbruch gab es durch das erfreuliche Echo von Kunden am Wölflinswiler-Jurapark-Märt von 2014. Seit 2017 produziert Wüthrich nach den Richtlinien des biologischen Landbaus. Die Bio-Ladenkette ist dabei eine wichtige Unterstützung, aber auch grössere Bio-Läden in Frick, Lenzburg und Brugg, der Biohandel in Dietikon ZH und einzelne Hofläden. Eine wichtige Voraussetzung ist ein krankheitsresistenter Tierbestand. Wüthrich hält deshalb an der Selbstremontierung (eigene Zucht) fest, was praktisch keinen Zukauf von fremden Tieren bedeutet und so auch die beste Vorsichtsmassnahme ist in der Abwehr der gefürchteten Pseudo-Tuberkulose. Historiker betonen, dass die Ernährungsgrundlage der landarmen Bevölkerung der Schweiz die Ziegenmilch war. In ärmlichen Verhältnissen bis zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war sie weit verbreitet. Heute kaum zu glauben die «Ziege war damals die Kuh des armen Mannes».