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Der Aargauerjura ist reich an Täler und Tälchen. Von Magden bis Erlinsbach zählt man nord-und südwärts deren 20, wobei damit die kleinen Seitengewässer nicht alle erfasst sind. Seit Jahrtausenden haben Bäche und Flüsse unsere Landschaft mitgestaltet. Sie haben diese als gestaltende Elemente mitgeformt. Selbst der kleine Wiesenbach ist kein stabiler Lebensraum. Kleinräumig wird Erdreich mitgeschwemmt und an anderer Stelle wieder abgelagert. Bäche, die noch frei ihre Schlaufen ziehen und ihren Lauf verlagern können, gibt es nur noch selten. Sie wurden gezähmt, kanalisiert und ihrer Dynamik beraubt. Einige grossräumig mäandrierende Talbäche zeigen sich auf Teilstrecken vorab in den Haupttälern bei der Sissle, im Wegenstetter- und Fischingertal, aber auch Richtung Wittnau, Benkerjoch, Staffelegg, Sulz- und Mettauertal. Jeder Bach ist eine Welt für sich. Je nach Strömungsgeschwindigkeit, Nährstoffgehalt, Temperatur und Wassermenge finden andere Organismen ihr geeignetes Zuhause. Auf einem Quadratmeter Bachsohle können über 50.000 winzige Tiere leben! Die Wasserbewohner haben sich den extremen Lebensbedingungen in der Strömung angepasst. Der Hakenkäfer besitzt z.B. hakenartige Klauen, mit denen er sich gut festhalten kann. Viele Eintagsfliegen und Steinfliegenlarven haben abgeflachte Körper was den Strömungswiderstand herabsetzt. Egel besitzen Saugnäpfe und die Larven der Köcherfliege bauen sich ein Gehäuse aus Steinchen, um der Strömung standzuhalten. Von besonderer Schönheit sind die Uferpartien, vorab die grossen Silberweiden an vielen Talbächen. Weiden dominieren als Ufergehölze, gefolgt von Weissdorn, Linde Ulme und Esche. Die Gehölze bilden einen idealen Erosionsschutz. Als düngerfreie Streifen, verringern sie den oberflächlichen Eintrag von Nährstoffen und Pestiziden aus den umliegenden Agrarflächen ins Wasser. Bäche sind ideale Wanderkorridore für viele Arten. Viele Kleintiere sind auch ein Gradmesser für die Wasserqualität. Sumpf-Dotterblume und Bach-Nelkenwurz sind typische Pflanzen-Begleiter der Bäche. Der Schwarz-und Rotmilan brütet gerne in den Ufergehölzen. Bild: Bruggbach beim Brügglihof in Wittnau/Gipf-Oberfrick mit Ufergehölz.