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Rheinfelden hat seit 2008 eine Bevölkerungszunahme von 20 Prozent. Jetzt wurde das räumliche Entwicklungskonzept, der Versuch einer Vorausschau, vorgestellt. Dabei fiel von prominenter Seite die Aussage, welche auch kantonal abgestützt sein soll: «Ziel ist es nicht in Tälern und Hügellandschaften weiter zu bauen, sondern in Gebieten, die nahe grosser Verkehrsrouten liegen». Gleichzeitig wurde die Vorstellung lanciert: «Wir brauchen eine Nutzungsdurchmischung, von Wohnen, Arbeit und Freizeit im gleichen Quartier«. Dazu einige Anmerkungen: 1. Diese Durchmischung kann auch bestens in einem Dorf stattfinden, örtliches Gewerbe ist da sehr erwünscht. 2. Die Erreichbarkeit ist oft in einem Dorf besser als in der von allen Seiten verkehrsgeplagten Stadt, was die steten Aussiedlungen aus dem Raum Basel zur Genüge beweisen. 3. Die örtliche Infrastruktur ist in den meisten Dörfern kompakt und zukunftstauglich. Es kann doch keine Zukunftsvision sein, die Landschaft zu entleeren und die dann fehlende Infrastruktur in der Stadt wieder aufzubauen. 4. Neben den regionalen «Wachstumsmotoren» gibt es auch die Vitalität und der grosse kulturelle und landschaftliche Reichtum der Dörfer. Ein Beispiel: Für die letzte Badenfahrt lieferte eine kleine Gemeinde oben im Surbtal so viele Ideen, die sie auch gleich selber in Szene setzte, dass man nach Jahren noch davon spricht und der Nachhall das Dorfleben gestärkt hat. 5. Die Vereine haben eine starke Basis in den Dörfern. Beispiel: Es gibt ein Juradorf mit gut 1000 Einwohnern und nach dem Eidgenössischen in Aarau, marschierten gegen 120 Aktive jugendstark zum Willkomm in das Dorf. 6. Die «Verdichtungsidee» ist an sich gut und aus Landschaftsschutzgründen auch nötig. Da haben aber nicht nur die Zentren sondern auch die Dörfer ein grosses Potential. Ein klassisches altes nicht mehr zweckdienliches Bauernhaus bietet mit Totalumbau oder mit Ersatz durch Neubau Platz für mindestens 9 Wohnungen. 7. Kultur und Natur in allen Spielarten bieten einen riesigen Fundus für Ideen und aktives, gestaltendes örtliches Leben. Bild: «Kultur-Lese-Häuschen» in Elfingen.