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Das Basler Münster zählt mit dem Strassburger und Freiburger Münster zu den herausragenden mittelalterlichen Sakralbauten am Oberrhein. Alle drei Münster sind vorwiegend aus rotem Buntsandstein gebaut und weisen wegen ihrer langen Bauzeit spätromanische und gotische Bauformen aus. Das Basler Münster war ein Kaiserdom und stand damit in der Reihe mit den kaiserlich geförderten ottonisch-staufischen Domen am Rhein. Mit «Gold und Ruhm – Geschenke für die Ewigkeit» präsentiert eine grosse Ausstellung im Historischen Museum Basel die glanzvolle Zeit des letzten ottonischen Kaisers Heinrichs II (reg. 1002-1024). Anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums der Weihe des Basler Münsters vereint die Ausstellung hochkarätige Leihgaben aus Europa und den USA, ein einzigartiges Panorama mittelalterlicher Kultur. Den Höhepunkt bildet die Goldene Altartafel, die als kaiserliches Geschenk 1019 nach Basel kam. Das Original gehört heute dem Nationalmuseum über das Mittelalter in Paris. Sie wurde für das Jubiläum nach Basel ausgeliehen und das Original ist aus Sicherheitsgründen im Kunstmuseum Basel ausgestellt. Eine Kopie findet sich im Historischen Museum. Beide Museen sind auch für diesen besonderen Ausstellungsteil bis zum 19. Januar 2020 offen. Die Inschrift unter- und oberhalb der Darstellungen auf der Tafel lautet in der Übersetzung: «Wer ist wie Gott ein starker Arzt, ein gesegneter Heiland? Sorge, milder Mittler, für die menschlichen Wesen». Unter der mittleren Säulenarkade steht Christus als Herrscher mit Segensgestus, zu seinen Füssen als Stifter Heinrich II. und Kunigunde. Christus wird flankiert vom Hl. Benedikt und den Erzengeln Michal, Gabriel und Raphael. Das Kaiserpaar stattete den Bischof von Basel mit zahlreichen Rechten und Gütern aus und machte ihn so zum mächtigen Fürsten der Region. In der Folge stieg die Stadt von einem Fischerdorf am Rhein zur Metropole auf. – Durch die Reformation wurde der Münsterschatz teilweise zum Staatseigentum. Von besonderer Tragik sind die Vorkommnisse rund um diese Tafel. Durch die Trennung in zwei Halbkantone wurde auch der Münsterschatz aufgeteilt. Baselland musste erhebliche Schulden abdecken und versteigerte u.a. auch die Goldene Altartafel 1836 in Liestal. Ein Rückerweb an die Stadt Basel scheiterte und erst 18 Jahre später gelang dem damaligen Besitzer Victor Theubet der Verkauf an den französischen Staat für 50.000 Francs.