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Mehr Grün, mehr Farbe und damit mehr Lebensqualität auch im Siedlungsraum ist keine neue Erfindung. Bei hochsommerlichen Temperaturen wird uns der natürliche und erfrischende Regulator Baum rasch bewusst. In der bäuerlich-ländlichen Welt waren Bäume in Hausnähe eine grosse Selbstverständlichkeit. Nüsse konnten wir von den fast allgegenwärtigen Nussbäumen im Dorf schon auf dem Schulweg knacken. Der Duft und das Summen rund um die blühenden Lindenbäume war ein schönes Erlebnis. Oder die Blütenfülle des Holunder- oder des Kastanienbaumes. Oft war sogar noch ein wenig Platz für einen Obstbaum. Ein bestimmter Pflümlibaum ist da stets noch für die Kletterkünste in allerbester Jugend-Erinnerung. Nun gut, Bäume gehören zu einem Dorf, sind hier fast selbstverständlich. Aber wie steht es in der dichtbesiedelten Stadt, wie z.B. in Aarau. Wer den Aarauer Bahnhofplatz ohne Grün sieht, samt der unwirtlichen Hochbauschlucht beim Bahnhof ostwärts, der findet die Bäume entlang der Bahnhofstrasse geradezu als Schatten- und Luftreinigungsoase. Sabine von Fischer geht in der NZZ vom 17. Juli mit dem neuen Aeschbachquartier in Aarau hart ins Gericht. «Die Sorgfalt in der Fassadengestaltung steht in keinem Verhältnis zu den spärlichen Oberflächenbehandlungen und Ausstattungen im Aussenraum. Da draussen erkennen die börsenkotierten Immobiliengesellschaften den Gewinn nicht, obwohl genau hier doch die Qualität einer Stadt lebt oder stirbt». Aarau hat auch anderes zu bieten. Im Graben beschatten grosse Bäume nicht nur den jeweiligen Markt, sondern auch die Gastronomie. Parkplätze mit Baumschatten gibt es fast rund um den Stadtkern. Ein Baum gibt Arbeit. Er muss geschnitten werden und über Monate rascheln Blätter oder Blütenreste am Boden. Aber der Mühe Lohn ist bereits eine kleine Sitzgruppe unter dem grossen Schattenspender oder der Spielplatz für die Kinder und ein kleines Paradies für die Vögel. Für die Hausvorplätze und die Aufwertung von Quartierstrassen ist es nicht überall zu spät. Ein Rondell lässt sich schliesslich oft noch gut im Kies oder Asphalt aufbrechen. Die Gärtner und Baumpfleger freut es und auch den Grundeigentümer welcher den Mut zum Baum im Siedlungsraum aufbringt.