Das Bundesland Baden-Württemberg ist rund 35.751 km2 gross und zählt 11 Mio. Einwohner. Die Schweiz ist im Vergleich mit 41.285 km2 flächenmässig grösser, aber hat schon durch die Topographie bedingt weniger Einwohner, rund 8,5 Mio. In beiden Ländern ist das wirtschaftliche Wachstum seit dem 2. Weltkrieg bedeutend, europaweit herausragend und entsprechend zentral ist die Frage: Wie kann der stetige Energiehunger gestillt werden. Denn trotz der eingeleiteten sog. Energiewende kommt es im Nachbarland immer wieder zu brenzligen Situationen, wenn Solar-und Windkraftanlagen zu wenig Strom liefern. Die Netzschwankungen sind gross und sogar bedeutende Industrieanlagen mussten zeitweilig vom Netz genommen werden, z.B. in der stromintensiven Glasindustrie mussten vier von 15 Unternehmen Unterbrechungen, Frequenzschwankungen und Produktionseinschränkungen hinnehmen. Probleme haben da auch die Wieland-Werke in Ulm, ein weltführendes Unternehmen für Kupfer und Kupferlegierungen oder die Hydron Aluminium in Neuss, alles Grossverbraucher. Die Energiespezialisten beim Bundesverband der Deutschen Industrie fragen sich, was werden soll, wenn 2022 die letzten Kernkraftwerke im Süden vom Netz gehen. Sie haben bis jetzt die Grundlast der Stromversorgung garantiert, wie das auch in der Schweiz bis heute der Fall ist. Es macht aber aus umweltpolitischen Gründen noch ein anderes Feld schwer zu schaffen: Die langsame Entkarbonisierung, also weg vom Kohlestrom. 2038 will Deutschland endgültig bei der Kohle aussteigen. Wie die Lücke schliessen ohne Kernenergie und ohne Kohle? Ein Stück weit schaffen das die Erneuerbaren, aber nicht mit der notwendigen Stabilität und Sicherheit. Das Wetter ist nicht programmierbar und wo Solarstrom noch gut planbar ist, ist das bei der Windenergie überhaupt nicht der Fall. Der Wind weht wo, wann und wie er will. Die verlässlichere grosse Produktion der Windanlagen von Küste und Meer liegt im Norden und noch fehlen die grossen Zuleitungskapazitäten im wirtschaftsstarken Baden-Württemberg. Wie die Lücke schliessen? Jetzt ist der Schuss draussen. Um das Stromnetz zu sichern will die Energie Baden-Württemberg (EnBW) ein Netzstabilitätskraftwerk bauen. Die Bundesnetzagentur hat für den Bau für voraussichtlich vier Anlagen in Süddeutschland insgesamt 1,2 Gigawatt freigegeben. Das neue Kraftwerk in Marbach am Neckar soll 300 Megawatt liefern und mit Erdöl und einer Gasturbine betrieben werden. Insgesamt sind vier solcher Anlagen geplant, zum Teil ausschliesslich gasbefeuert, um eine Lücke zu vermeiden, bzw. die Netzstabilität zu erreichen. Wind und Sonne liefern nicht genug um das Netz stabil zu halten, betont der Sprecher von EnBW. Also die vier Notkraftwerke mit rund 1,2 Gigawatt entsprechen etwa der Leistung unseres KKW in Leibstadt (Bild). Die sichere, stabile Stromversorgung ist von grosser Bedeutung für jeden Haushalt und jedes Gewerbe. Mittelfristig kann offensichtlich nicht auf die Kernenergie verzichtet werden, auch wenn man das will und mit der Energiewende anstrebt. Die technische Entwicklung ist noch nicht so weit! Jetzt muss sogar noch Oel einspringen während man Dieselfahrzeuge verbieten will! Es ist deshalb richtig, dass mit dem neuen Energiegesetz der Schweiz der Weiterbetrieb der Kernkraftwerke sichergestellt bleibt, so lange die Betriebssicherheit gewährleistet ist.
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Über das Bild der Woche
Genau seit dem 13. November 2008 betreue ich eine Wochenrubrik im heutigen «Fricktal-Info». Ursprünglich unter dem Namen «Schnappschuss der Woche im Dreiklangland Aare-Jura-Rhein» , erscheint die Publikation seit Gründung des Jurapark Aargau schlicht unter «Bild der Woche». Ich habe alle Ausgaben archiviert und staune selber darüber, dass Mitte Juli 2018 die 500. Publikation! erfolgt. Weiterlesen…
Impulse und Hinweise Ihrerseits sind jederzeit möglich unter apbircher@bluewin.ch
Danke für Ihr Interesse! Peter Bircher