1962 war in Wölflinswil die Stimmung im Gemeinderat bezüglich der Dorfentwicklung ziemlich gedrückt. Wohl hatte man sich bei der Sanierung der Innerorts-Hauptstrasse grosse Mühe gegeben, dem Ortsbild in der zentralen Mitte des Dorfes grösste Beachtung geschenkt, aber rundum standen Bauten in einem baufälligen und schlechten Zustand. Und das in einer Auf- und Umbruchzeit, wo vielerorts der Abbruchhammer eine neue Epoche einläutete. Neubau hiess vielerorts die Devise. Für die Ortsmitte von Wölflinswil sah die Zukunft nicht rosig aus. Es gab sogar Stimmen, welche für eine Totalräumung plädierten. Aber Fridolin Lenzin-Tschudi hatte 1970 den Mut seinem Elternhaus gegenüber den Landgasthof Ochsen zu erwerben. Nicht nur die Kernliegenschaft hat er erhalten, sondern auch den alten Theater- und Versammlungssaal. Das, obwohl die Saalbauten in Gasthöfen im ganzen Fricktal mehr und mehr verschwanden. Die Gemeinden bauten Mehrzweckhallen, wo Sport, Tanz und Theater unter einem Dach versammelt wurden und das Platzangebot in den meisten Fällen grosszügiger war. Lenzin schaffte es den stattlichen Gasthof zu sanieren, zu renovieren und zu erhalten. Die Erneuerung der bestehenden Bausubstanz wurde damit am Dorfplatz Trumpf. Mit der alten Schmitte wurde nachgezogen, der ehemalige Dorfladen Lenzin nach einem Brandfall in passender Bauweise wieder errichtet und die Gemeinde selbst baute an Stelle von Altliegenschaften das neue Gemeindehaus eingefügt in die bestehenden Baustrukturen. Das wuchtige Gigerli-Huus wurde an der Bodengasse durch die Gebr. Wagner umfassend erneuert und weitere Wohnhäusern wurden renoviert oder im Sinne des Ortsbildschutzes neu gebaut. Den grössten Hosenlupf gab es dann mit dem Postgebäude. Es sollte im Oberdorf neu ein Normbau entstehen. Für die Erhaltung der Post wurde aber eine grosse und von Erfolg gekrönte Unterschriftensammlung lanciert. Die Post lenkte ein und sanierte das Gebäude. Das Postbüro war aber, wie allerorten in kleineren Gemeinden, nicht auf Dauer zu halten. Als Ersatz hat sich die Post-Agentur im VOLG-Laden bewährt. Der Dorfplatz lebt als Begegnungsort, mit Fest und Feier, dem Eierlesen und dem traditionellen Herbstmärt am letzten Samstag im Oktober. Er bleibt für das Dorf prägend und gibt dem Ort mit dem Kirchhügel im Hintergrund einen unverwechselbaren Charakter. Foto 2015 Alfons Merki – <www.foto-heli.ch> www.foto-heli.ch .
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Über das Bild der Woche
Genau seit dem 13. November 2008 betreue ich eine Wochenrubrik im heutigen «Fricktal-Info». Ursprünglich unter dem Namen «Schnappschuss der Woche im Dreiklangland Aare-Jura-Rhein» , erscheint die Publikation seit Gründung des Jurapark Aargau schlicht unter «Bild der Woche». Ich habe alle Ausgaben archiviert und staune selber darüber, dass Mitte Juli 2018 die 500. Publikation! erfolgt. Weiterlesen…
Impulse und Hinweise Ihrerseits sind jederzeit möglich unter apbircher@bluewin.ch
Danke für Ihr Interesse! Peter Bircher