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Das Irische Volkslied „Des Sommers letzte Rose“ darf man nun offenbar umbenennen. Es blühen immer noch vereinzelt Rosen in unseren Gärten. So habe ich Mitte November einem der schönsten Hausgärten im Fricktal einen Besuch abgestattet. Er wird seit Jahren vom Ehepaar Ruth und Röbi Freiermuth in Zeiningen betreut. Wo waren die Rosenliebhaber an diesem Novembernachmittag? Natürlich im Garten. Da wurde zurückgeschnitten, gehäckelt, gehäufelt und alle die letzten Arbeiten erledigt vor dem Einwintern. Im Garten finden sich in etwa halbe halbe Rosen- und Iris-Pflanzen. Knapp hundert Rosenstöcke sind zu betreuen. Und siehe da, obwohl auch Rosen unter der Trockenheit dieses Sommers teilweise zu leiden hatten, blühen einige noch unentwegt. „Mit der Bewässerung wollten wir nicht beginnen. Es wäre auch nicht verantwortbar gewesen, wenn man froh sein muss, dass wir diesen Sommer und Herbst genügend Trinkwasser hatten“, betonte das Ehepaar. Jetzt, zum sage und schreibe vierten Mal, blühen noch einmal einzelne Rosen. Sogar eine Iris steht noch kurz vor der Blüte. Direkt beim Hauszugang kann ich diese Edelrose Ashram von 1998 mit dezent geflammten Blüten im Bild festhalten. Dahinter zeigt sich ein Rosenstrauch der bereits wieder Knospen treibt. Dieser Strauch stammt aus der Abbaye de Cluny und wurde 1993 gezüchtet. Der weltberühmte Ursprungsort, die romanische Abtei von Cluny im Burgund wurde 910 gegründet und galt lange als „Leitkloster des Abendlandes“ mit einer Musterverwaltung und strenger Beachtung der benediktinischen Ordensregel. Klostergärten haben zu allen Zeiten auch edle Rosenzüchtungen hervorgebracht. Nun ist es nicht vermessen zu erhoffen, dass der Rosenstrauch von Cluny noch zur vollen Blüte gelangt und damit – als Folge des Klimawandels –als „des Herbstes letzte Rose“ erblüht. Aber sicher darf man annehmen, dass der Iris- und Rosengarten von Zeiningen im Frühjahr und Sommer wieder viele Gartenfreunde erfreuen wird. Herbstes letzte Rose: Herbstes letzte Ros HH