Die 380-kV-Höchstspannungsleitung führt von der Beznau nach Birr. Am Gäbihübel in der Gemeinde Bözberg wird diese nun auf einer Länge von 1,3 Kilometer in den Boden verlegt. Die Axpo Power AG hat das Werk im Auftrag der Swissgrid geplant, Brugg Cables liefert die Kabel und die Bauunternehmung Erne AG tritt als Generalunternehmung auf. Die Erdverkabelung wird die Bözbergstrasse (Bild) und die Bahnlinie unterqueren. Seit rund 30 Jahren wird diese Verkabelung gefordert. Im April 2011 hat das Bundesgericht für die Verkabelung entschieden. Der Entscheid ist brisant, weil einige strukturelle Engpässe in der Strom-Landesversorgung Schweiz existieren und die Kosten für eine Erdverlegung sehr hoch ausfallen können. Wollte man in der Schweiz grossräumig Hochspannungsleitungen im Boden verschwinden lassen, so würden sich nach heutigen Erkenntnissen Kosten in Milliardenhöhe ergeben. Das kleine Teilstück am Bözberg kostet 34 Mio. Franken. Wie setzen sich diese Kosten zusammen? – Auf 1.3 Kilometer werden die massiven Kabelrohrblöcke verlegt, wozu ein 25 Meter breites Trassee benötigt wird. 12 Kabel gelangen in die Blöcke und werden mit rund einem Meter Erde bedeckt. – 5.2 Kilometer neue Freileitung werden zwischen Rüfenach und Villnachern unter der optimal möglichen Schonung des Wohngebietes erstellt. – Zwei Uebergangsbauwerke Nord und Süd verbinden dann diese Freileitung in den Erdkabelbereich. Dafür ist je die Fläche eines Eishockeyfeldes nötig. – Bis 2021 wird dann schliesslich die alte 220-kV-Leitung zurückgebaut.
Pluspunkte sind: Schutz der Landschaft, Siedlungsgebiete werden entlastet und eine notwendige Erhöhung der Netzspannung auf 380 kV, was für die bessere Energieverteilung im Mittelland, sowie die Erhöhung der Transportkapazität im Norden unerlässlich ist.