Bild anzeigen

Aus schweizerischer Perspektive wird oft vom „Aargauer Jura, dem lieblichen Hügelland“ geschrieben. Von Basel her südwärts betrachtet stimmt das zum grossen Teil. Dabei wird aber verkannt, wie steil die Bergflanken in vielen Tälern sind, so steil dass von der wichtigen Funktion des Schutzwaldes gesprochen werden muss. Ohne diesen Schutz wären sogar Siedlungen von Rutschungen und Steinabbrüchen vorab in engen Seiten-Tälern bedroht. Schliesslich zeigt der Faltenjura starke Felsabbrüche. Die Wasserflue (das Bild entstand von der Benkenstrasse her) ist ein Beispiel dafür. Sie erreicht eine Höhe von 866 m, ist also genau so hoch wie der Lägerenkamm bei Baden/Wettingen. Die höchste Erhebung im Schweizerjura ist der Mont Tendre mit 1679 m, während der bekannte Chasseral auf 1607 m aufragt. Damit sind wir bei der Höhe eines Mittelgebirges, bei welchem als Vergleich der Schwarzwald mit dem Feldberg die Höhe von 1493 m erreicht oder die Vogesen mit dem Grossen Belchen (Grand Ballon) der auf 1424 m aufsteigt. Der Küttiger Hausberg ist ein eindrücklicher Weitblick-Balkon. Man kann ihn mit der steilen Variante ab Fischbach nahe der Benkerklus erreichen, weiter ist er vom Benkerjoch her signalisiert oder von der Saalhöhe über den Grat und schliesslich schaltet der Barmelweidbus auch einen Halt beim Erlinsbacher-Hard ein, wo man in sanften Kehren bis zur Flue wandern kann. Von allen vier Ausgangsorten ist die Top-Erschliessung mit Bushalt und Parkfläche gegeben. Es lohnt sich zu verschiedenen Jahreszeiten auf den Berg zu gehen. Oft ist der Blick über das Mittelland bis zum Alpenkamm ungetrübt, aber auch plötzlich wieder in Dunst gehüllt oder nebelverhangen. Die aufsteigenden Nebelschwaden im Herbst setzen besondere Kontraste. Sie verhüllen die Landschaft und plötzlich eindringendes Sonnenlicht öffnet glanzvoll die stark zergliederte und fein strukturierte Juralandschaft.