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Eine mächtige Felskuppe an der Ostkante des Zeiningerberges nennt sich „Bönistein“. Der frühere christkatholische Pfarrer Hans Rudolf Burkart hat mit grösseren Forschungen und Grabungen den „Böni“, wie er im Volksmund genannt wird, etwas ausgeleuchtet. So hat er 1926 die Sage von „Fritz Böni“ publiziert, nach welcher der reiche Mann in Möhlin stattliche Häuser mit den Treppengiebeln, die sog. „Bönihäuser“ besass. „Er war im dreissigjährigen Kriege durch Kornwucher reich geworden. Für seinen Wucher und andere Schandtaten erreichte ihn das schreckliche Ende. Man fand ihn eines Morgens tot mit umgedrehtem Halse. Seit jener Zeit muss er umgehen, u.a. spuckt er an den Felsen des Zeiningerberges“, so die Sage. Der Ort ist nicht nur von dieser Publikation umrankt. Burkhardt setzte mit grossem Forschungsdrang seinen Spaten beim 7 Meter hohen und 30 Meter breiten Felsenklotz in der Nähe des „Spitzgrabens“ an, einer Juraeinsattelung zwischen Mumpf und Zeiningen. Schon nach wenigen Spatenstichen kam eine Menge von Tonscherben zum Vorschein. Solche mit zum Teil schönen Verzierungen wurden auf dem Felsenkopf und am Fusse des Felsgesteins gefunden. Auch Feuersteinwerkzeuge und Knochen wurden ausgegraben. Einige gut erhaltene Zähne stammten nach Untersuchungen in Zürich – die Schweizerische Gesellschaft für Urgeschichte unterstützte die Forschung – eindeutig vom Rentier. Das Rentier lebte zur Eiszeit in unserer Gegend und wurde mit Vorliebe gejagt. Etwa ein Dutzend Werkzeuge wurden beim Feuerstein lokalisiert, die als Messerlein, Lamellen, Stichel und Schaber erkannt wurden. Funde, die eindeutig in die letzte Epoche der Altsteinzeit zugeordnet werden können. Dazu gehört auch die Spitze einer Knochenharpune, welche die urzeitlichen Bewohner nutzten. 1929 hielt die Schweizerische Gesellschaft für Urgeschichte im Jahresbericht fest: „Am Bönistein konstatierte Burkart, dass in 3 Meter Tiefe der natürliche Felsgrund erreicht und damit die Fundstelle erschöpft sei. Gefunden wurde noch in einer grossen Felsspalte ein Knochendolch von 14,5 cm Länge mit eingeschliffener Spitze“. Die Erforschung während drei Jahren wurde selbstverständlich auch im Fricktal mit grossem Interesse mitverfolgt und darüber in der Lokalpresse berichtet. Die Spuren dieser Höhensiedlung lassen sich eindeutig der Spätbronzezeit (um 959 v.Chr.) und der Hallstattzeit (um 600 v.Chr.) zuordnen. Wie die Kantonsarchäologie mitteilt ist damit zu rechnen, dass der Nachlass von Pfarrer Burkart, welcher dort hinterlegt ist, noch weiter gesichtet und gänzlich erschlossen wird. Einige Funde von Burkart werden im Fricktaler-Museum in Rheinfelden präsentiert. Der sehr harte Trigonodus-Dolomit (Muschelkalk) welcher sich über Jahrtausende hier behaupten konnte, wird als faszinierender „Urzeuge“ und dominanter Brocken auf dem Zeiningerberg erhalten bleiben.