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Der Fahrplan der 68 Mitgliedzünfte der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte meldet für den kommenden Fastnachtssonntag am 11. Februar einmal mehr einen besonderen, stark besetzten Umzug durch die beiden Laufenburg. Gegen 45 Gruppen starten um 14.15 h. Mit dabei, wie immer, eine Art Herzstück der Laufenburger-Fastnacht, die Narro-Alt-Fischerzunft. Deren Entstehung gehe in die österreichische Vergangenheit zurück, betont der Chronist. 1386 musste Graf Hans IV die stark verschuldete Herrschaft an seinen Vetter, den österreichischen Herzog Leopold III verkaufen. Der Herzog nahm die Huldigungen seiner neuen Untertanen entgegen und auf seine Frage nach einem Anliegen baten die Ratsherren um ein besonderes Gewand, woran man die treuen Laufenburger vor aller Welt erkennen könne. Sie erhielten ein solches aus unzähligen bunten Lappen, die wie Schuppen der edlen Lachse aufeinander lagen. Die Ratsherren fanden daran keinen Gefallen, die Fischerzunft hingegen, die schon damals die Fastnacht als ihr Hauptfest feierte, nahm das Gewand gerne an und trägt es fortan an der Fastnacht. Dazu gehört die kunstvoll geschnitzte Holzlarve. Die Stadt wurde 1801 durch Napoleon getrennt, aber das gemeinsame Narrentum blieb. Beide Städte haben bis heute eine gemeinsame Zunft. Im grossen Zunftrat sind beide Nationen vertreten und die Zunftmeister führen abwechselnd jedes Jahr den Vorsitz am Hauptbott, welches abwechselnd im schweizerischen oder im deutschen Laufenburg abgehalten wird. 1924 wurde die Zunft neu gestaltet. Die Mitglieder waren inzwischen keine Fischer und Flösser mehr. So gab man ihr den Namen „Narro-Alt-Fischerzunft 1386 Laufenburg“. Die Zunft ist seit 1924 Mitglied der oberwähnten grenzüberschreitenden Vereinigung, welche neben dem Hochrhein auch Orte am Bodensee, im Schwarzwald und bis an die Donau umfasst. In Laufenburg CH hat heute die Zunft ihre würdige Stube an bester Lage im Parterre des Museums Schiff. Hier findet sich auch der abgebildete Schrank, welcher mit der Schnitzerei in Wort und Bild die Aufnahmeregel festhält…“und Ordnungen treu zu bewahren, zu hegen und zu pflegen bis an mein seliges Ende“.