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In den letzten Tagen und Wochen hat es wieder vermehrt geregnet. Man kann etwas auf- und durchatmen. Die Wiesen zeigen sich zum Teil wieder im vollen Grün und vielerorts ist die Herbstweide für das Vieh doch noch möglich geworden. Aber dennoch äussern Landwirte und Förster, Gartenbaufirmen und Baumschulen: Der Untergrund ist pickel- bzw. steinhart. Sogar entlang der Talbäche haben schon weitverwurzelte Weiden ihr Herbstkleid hochgezogen (Bild). Offensichtlich eine der späten Folgen von Hitze, Dürre und lange Zeit ausgetrockneter Bäche. Erholung ist möglich, braucht aber viel Zeit und hängt auch massgebend von den Niederschlägen des kommenden Winters ab. In der letzten Phase des heissen Sommers war eine Gruppe von gegen 30 Gemeindevertretern im Dorf in Begleitung von Fachpersonen von Naturama und Jurapark unterwegs. Es wurde generell für die Landgemeinden hervorgehoben, dass hier mit Massnahmen gegen Hitze und Dürre viel erreicht werden kann. Dörfer inmitten der Naturlandschaft haben es einfacher als eine dicht bebaute Stadt mit zum Teil langen Strassenzügen ohne Grün oder Baumschatten. Ideal sind nach wie vor die alten Obstbaumbestände im Nahbereich der Dörfer oder wenn möglich noch ergänzt mit robusten Neupflanzungen. Wohltuend wurde bei der Exkursion bei 30 Grad der dicht beschattete Schulweg entlang des Dorfbaches empfunden und geradezu Erstaunen löste aus, dass dieser noch gut Wasser führte, offensichtlich dank des Überlaufs der oberliegenden Juraquellen. Eine grossräumig gute Bepflanzung rund um die Schulanlage wurde positiv gewürdigt, aber auch ein Lastwagen-Parkplatz, wo man sich mit einer guten Einkiesung und Schotterung begnügte und nur die Zufahrt geteert wurde. Die Versickerung von Regenwasser bleibt damit über weite Flächen möglich. Wie erfrischend ein mäandrierender Talbach für Dorf und Tal sein kann zeigte eine Messung im Oberdorf. Die Temperatur nahe der Wasserfläche, auf der Bachböschung und dann direkt auf einem nahen Teerplatz vor der Hausmauer ergab eine Maximaltemperatur von 30 Grad bei der Liegenschaft und in Bachnähe lag diese sage und schreibe bei 15 Grad und nahe dem Gewässer noch etwas tiefer! Wichtig wurden auch Regensammelstellen empfunden, wo immer sich das anbietet und die Kompostierung auf Äckern und in Gärten, wo rasch in einer beachtlichen Deckschicht Wasser gut gespeichert werden kann. Auch kleine und kleinste Massnahmen können sich so summieren, dass ohne grossen materiellen Aufwand für Wachstum und Vegetation sehr viel erreicht werden kann. Wo grosse Landflächen im Spiel sind, kann sogar von Vorsorgemassnahmen im Sinne des Hochwasserschutzes gesprochen werden, wenn mindestens Teile von Starkregen direkt an Ort aufgefangen werden.