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Als Gebirgsland haben wir beim Wasser Privilegien, die trotz der massiven Trockenperiode über die Jahre gesehen beachtlich sind. Rund 1480 Liter je m2 fliessen im langjährigen Durchschnitt in der Schweiz zu, im Fricktal sind es rund 850 Liter. Das ist immer noch fast doppelt so viel, wie der weltweite Durchschnitt! Der sorgfältige und zurückhaltende Umgang mit dem Wasser bleibt notwendig. Einige Beispiele dazu: – Die sog. Tröpfchenbewässerung in vielen Baumanlagen oder Gärtnereien ist weit besser als die grossräumige Sprinkler-Anlage, wo vieles gleich in der Luft verdunstet. – Beim Neubau eines grossen Milchwirtschaftsbetriebes wurde festgestellt, dass sich Wasser speichern bestens lohnt. Von der grossen Dachfläche fliessen bei 1 mm Regen 3 m3 Wasser in das Rückhalte-System ab, welches bis 600 m3 fasst. Dieses Brauchwasser für Reinigung, Wände abspritzen, Schweinestall reinigen, das Hochdruckgerät nutzen etc. kann sinnvoll verwendet werden. Der eigentliche Trinkwasser-Bezug ab Gemeindeversorgung kann dadurch bei diesem Betrieb bis zur Hälfte reduziert werden. – Bei Neubauquartieren und Grossüberbauungen sollte weit mehr das Dachwasser für Dachbegrünung genutzt oder der direkte Abfluss in das nächste Fliessgewässer sichergestellt werden. Eine Trennung des Meteorwassers von den häuslichen oder industriellen Abwässern könnte die Kläranlage massiv entlasten und wäre für unsere Bäche eine Wohltat. – Die weltweite Wassernot in den letzten Wochen hat erschreckende Realitäten an den Tag befördert. Der Colorado River in Arizona, USA, war früher ein reissender Strom und heute schafft er es kaum noch bis zur Mündung. In der Metropole Istanbul hat der Imam zum Gebet für mehr Regen ausgerufen und die Bürgermeisterin ging mit der Nachnutzung des Wassers voran, indem sie das Wasser nach der Reinigung des Kochgeschirrs in die Blumentöpfe kippte. Davon begeistert scheint auch der Bürgermeister von Colmar im Elsass zu sein. Frankreich hat den Dürrenotstand ausgerufen und dass man keine Blumen mehr begiessen dürfe. Jetzt ist aber in Frankreich der grosse Blumenschmuck-Wettbewerb im Gange. Die Blumenstadt Colmar soll nun sauberes Restwasser, etwa aus Eiskübeln, Karaffen oder vom Waschen von Obst und Gemüse nach dem Willen des Bürgermeisters Straumann in die Blumenkästen und Blumenbeete der Stadt giessen. Not macht auch da erfinderisch. – Bleiben wir im Fricktal: In der Woche vom 12. bis 16. September findet bei Stöckli’s Blumenwelt ein Garten-Schmaus statt und am 12. September referiert Ernst Deiss über »Regenwassernutzung – ist Wasser das neue Gold?» Anmeldung über Cafe-Bistro Piazza, Frick.