Für diesmal geht mein Blick über die Region hinaus. 1897 wurde diese Messerschmiede Victorinox gegründet und feiert nun mit über 1000 Mitarbeitenden in Ibach SZ das 125-jährige Bestehen. Startaufrag war damals das Schweizer Militärtaschenmesser. Mehr als tausend Beschäftigte stellen hier täglich 45 000 Taschenmesser und 90 000 Haushalts- und Berufsmesser her. Es ist die grösste Firma im Kanton Schwyz. Veronika Elsener (Marketing) und ihr Ehemann Carl Elsener (Urenkel von Firmengründer Karl Elsener) sind die Firmenchefs. Einige Besonderheiten: 1. Rang im neuen Swiss Reputations-Ranking. Keine Abzockerlöhne, pauschal 300.000 Franken/Jahr ohne Boni oder private Gewinnausschüttung für den Chef. Hohe Reservenbildung, keine Schulden, null Risiko. Bei Corona 30% Gewinneinbruch, aber keine Entlassungen. Sogar vorübergehende Beschäftigung bei anderen Betrieben wurde durch die Firma organisiert. 90% des Kapitals in der Firmenstiftung und 10% für soziale Werke. Hohe Einsteigerlöhne, bewusst geringe Schere zwischen Hoch und Tief. Tiefe Fixkosten. Ungelernte und Behinderte finden hier Anstellung. Bis 53 000 Franken Einsteigergehalt (Mindestjahreslohn Kt. Schwyz 46 800 Franken) Hauptziel: Arbeitsplätze im Talkessel erhalten, nie Entlassung aus gesundheitlichen Gründen, 140 Mitarbeitende sind seit 40 Jahren im Betrieb. Vorsorge auch beim Einkauf: Für mind. eine Jahresproduktion ruhen 3500 Tonnen Stahl im Unternehmen. Seit 1980 eine Aktiengesellschaft. Die Familie hat seither nie eine Dividende bezogen, sondern den Gewinn in das Unternehmen investiert. Was sagt die Gewerkschaft Unia: «Es gibt bei Victorinox keine negativen Punkte». Es wurde sogar aus der Politik festgestellt, dass bei einer solchen Unternehmenskultur schweizweit z.B. weder die Abzocker-Initiative oder die Konzernverantwortungsinitiative notwendig gewesen wären. Der Konzern ist auch durchwegs von Bescheidenheit geprägt, keine Extravaganzen und ein schlichtes Chefbüro zeigen das. Das Unternehmen zeigt also nicht nur die Qualität der praktisch unzerstörbaren Messer, sondern auch eine besondere menschlich herausragende Unternehmenskultur.
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Über das Bild der Woche
Genau seit dem 13. November 2008 betreue ich eine Wochenrubrik im heutigen «Fricktal-Info». Ursprünglich unter dem Namen «Schnappschuss der Woche im Dreiklangland Aare-Jura-Rhein» , erscheint die Publikation seit Gründung des Jurapark Aargau schlicht unter «Bild der Woche». Ich habe alle Ausgaben archiviert und staune selber darüber, dass Mitte Juli 2018 die 500. Publikation! erfolgt. Weiterlesen…
Impulse und Hinweise Ihrerseits sind jederzeit möglich unter apbircher@bluewin.ch
Danke für Ihr Interesse! Peter Bircher