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In Deutschland ist Säckingen eine Kleinstadt. Sie zählt rund 16 900 Einwohner und dazu gehören auch die Ortsteile Wallbach, Rippolingen und Harpolingen. Das Prädikat «Bad» wurde der Stadt 1978 verliehen. 1973 wurde der Landkreis Säckingen aufgelöst und seither gehört die Stadt zum Landkreis Waldshut. Die Regionalpolitik war der Stadt «nicht gerade wohlgesinnt». Nicht nur der Landratssitz verschob sich ostwärts, auch das lange umkämpfte Krankenhaus wurde 2017 aufgehoben und steht nun in der Realisierung in Albbruck. Für Säckingen entsteht ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) und ein Gesundheitscampus. Die Aqualon Therme im Kurzentrum bietet mehrere Thermal-Mineralbecken an. Im Rahmen des europaweiten Wettbewerbes «Entente Florale Europe» wurde Bad Säckingen 2003 zu einer der fünf schönsten Städte Europas gekürt. Von der internationalen Jury wurden besonders die Lage am Rhein, die Parkanlagen, die restaurierten Gebäude, die renaturierten Wasserläufe im Stadtgebiet (Schöpfebach), die Revitalisierung des Bergseeufers und die nachhaltig gestaltete Innenstadt hervorgehoben. Die Stadt entstand im Umfeld des gleichnamigen Klosters, dessen Gründung dem heiligen Fridolin zugeschrieben wird. Als im Jahre 1272 ein Brand grosse Teile der Stadt zerstörte, darunter auch die Stiftskirche, wurde um 1300 mit dem Bau des damals gotischen Fridolinsmünsters begonnen. Der dominante Sakralbau ist für das engere Stadtgebiet prägend. Eine Grabplatte an der Aussenseite des Münsterchores bringt den «Trompeter von Säckingen» ins Spiel. Mit dem Erstlingswerk von Joseph Victor von Scheffel, das sich nach 1870 sprunghaft durchsetzte und damals als eines der meistgelesenen Bücher Deutschlands galt, erschien schon 1921 die 322. Auflage! Als reale Begebenheit diente Scheffel eine Liebesbeziehung des Franz Werner Kirchhofer zu der adligen Maria Ursula von Schönau. Das Paar setzte sich gegen den Willen der Familie von Schönau durch, heiratete und lebte schliesslich mit fünf Kindern in Säckingen. Der Mann wurde erfolgreicher Handelskaufmann, Ratsherr und Schulmeister und leitete den Knabenchor am Fridolinsmünster. Aufgrund des Scheffelbuches wurde auch 1884 eine Oper uraufgeführt. Das Libretto ist bis heute vor allem durch die Arie «Behüt dich Gott, es wär so schön gewesen» bekannt und 1918 wurde das Werk auch verfilmt. Bis heute tritt immer wieder ein Musikant in traditioneller Bekleidung bei Stadtführungen und besonderen Anlässen auf und lässt u.a. beim Schloss Schönau im Park (Bild) mit seiner Trompete das «Behüt dich Gott» erklingen. Im Schloss sind untergebracht: Archäologie des Hochrheins, Stadt- und Regionalgeschichte, Trompetenmuseum (mit 250 Exponaten) und die Scheffelräume.