In der bäuerlich geprägten Dorfwelt gab es noch den Heustock. Das Heu auf den Feldern gut auszutrocknen war ein Muss. Für die Kleinbauern war das oft ein Drama. Ich erinnere mich noch gut an die umsorgte Frau eines Ziegeleiarbeiters, welche das Heu schön säuberlich auf der Mad für den örtlichen Fuhrunternehmer bereithielt. Aber er kam nicht, hingegen das drohende Gewitter schon! Zum Verzweifeln war das. Später kam das Silieren, grosse mächtige Silobauten sind noch heute Zeugen davon, weil diese mit dem Maisanbau und dem Futterhäckseln nach der Grassilage in vielen Betrieben eine neue Bedeutung erhielten. Aber mehr und mehr haben sich in den letzten Jahren die Siloballen durchgesetzt. Da gibt es Agrarstretch-Folien bis zu 1500 Meter Länge, welche abrollen und die Futterballen umwickeln, also eine schnelle Konservierung des Grünfutters erreichen. Mächtige Rundballen von 300 bis 1000 kg Gewicht entstehen. Was dann mit den leeren Folien? Der Aargauische Bauernverband hat nun unter dem Dach des Systems ERDE im Aargau und in angrenzenden Gebieten 15 Sammelstellen lanciert. Gebrauchte Agrarkunststoffe werden so dem Recycling zugeführt. In der EU gibt es spezialisierte Recyclingbetriebe. In diesen werden Kunststoffe gewaschen, zerkleinert und wieder zu Granulaten eingeschmolzen. Sie werden zu neuen Produkten weiterverarbeitet. So können aus einer Tonne gesammelter Erntekunststoffe Rezyklate für z. B. 12 500 reissfeste 80-Liter-Kunststoffsäcke gewonnen werden. Damit wird der CO2-Ausstoss reduziert und das erdölbasierte Material bleibt im Kreislauf. Das ist aktiver Klimaschutz. Heute landen viele dieser Folien in der Kehrrichtverbrennung. Dank der Herstellerunterstützung kann bis zu 30% günstiger der Recyclingweg begangen werden. ERDE ist damit ein Rücknahme- und Verwertungskonzept für Erntekunststoffe, das aktiv zu nachhaltiger Agrarwirtschaft und die Umwelt schonendem Arbeiten beiträgt. Der Wertstoffkreislauf wird dank der Zusammenarbeit aller Beteiligten bei ERDE Schweiz geschlossen. Also weg von der Verbrennung und weiter nutzen für neue Produkte mit den Kunststoffgranulaten.
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Über das Bild der Woche
Genau seit dem 13. November 2008 betreue ich eine Wochenrubrik im heutigen «Fricktal-Info». Ursprünglich unter dem Namen «Schnappschuss der Woche im Dreiklangland Aare-Jura-Rhein» , erscheint die Publikation seit Gründung des Jurapark Aargau schlicht unter «Bild der Woche». Ich habe alle Ausgaben archiviert und staune selber darüber, dass Mitte Juli 2018 die 500. Publikation! erfolgt. Weiterlesen…
Impulse und Hinweise Ihrerseits sind jederzeit möglich unter apbircher@bluewin.ch
Danke für Ihr Interesse! Peter Bircher