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Der «Hydrologische Atlas der Schweiz» ist ein Gemeinschaftswerk. Bis jetzt sind 27 Exkursionsvorschläge quer durch die Schweiz erarbeitet worden. Neu stossen nun vier Exkursionen für die Nordwestschweiz dazu mit «Wasserwelt Klingnauer Stausee», «Landschaft, Karstquellen und Wasserversorgung im Kettenjura», «Wasser für die Stadt Basel» und «Fluss in der Stadt». Das Bundesamt für Umwelt hat den Hydrologischen Atlas der Schweiz herausgegeben und macht das im Laufe der Jahrzehnte gewonnene Fachwissen einem breiten Publikum zugänglich. Als Zusatzleistung publiziert die Universität Bern neu die verschiedenen Exkursionsführer. Diese Wanderungen wollen einem breiten Publikum den Nutzen, die Gefahren und Veränderungen der Schweizer Gewässer aufzeigen. ( <mailto:hades@giub.unibe.ch> hades@giub.unibe.ch). Von den vier Exkursionen in der Nordwestschweiz greife ich diejenige im Baselbieter-Jura heraus. Sie ist typisch für viele Quellen und Trinkwassererschliessungen im Karstgebiet des Jura. Viele Gemeinden beziehen Wasser vom Berg. Solche Quellen haben eine eigenständige Dynamik bei der Schüttung und typische Risiken für Belastungen, weil das im Untergrund versickernde Regenwasser rasch durch die Hohlräume des Kalksteins fliesst. Die Exkursion schlägt den Bogen vom Gesteinsaufbau, dem Relief, dem Wald und der Nutzung der Landschaft zur Trinkwasserversorgung. Drei Quellen liegen z.B. in einem Abstand von 140 m in 610-630 m ü. M. an der Hinteren Frenke, 1 km nördlich der Wasserfallen. Sie entspringen dem Hauptrogenstein-Kalk. Die mittlere Quelle ist mit einer durchschnittlichen Schüttung von 600 (Sommer) bis 1200 Liter pro Minute (Winter) eine ergiebige Karstquelle. Der Perimeter umfasst mit 2,8 km2 das gesamte Wasserfallengebiet. Nahe der Talstation in Reigoldswil ist das Wasserwerk Weihermatt, welches seit 1971 besteht. Hier ist die Vorreinigung, eine Filtration, Ozonung, Aktivkohlefiltration und eine UV-Bestrahlung eingebaut. Die hier seit Jahren erfolgreiche Wasseraufbereitung steht für die Versorgung für 3400 Einwohner mit durchschnittlich 630 m3 Trinkwasser. Das in den Fels gesprengte Reservoir Engiberg hat 300 m3 Speichervermögen. Die Exkursion führt von der Wasserfallen-Bergstation zum Vogelberg auf 1203 m ü.M. dann abwärts über Grauboden – Bürten in das Dorf Lauwil. Der handliche Führer ermöglicht eine selbständige Exkursion. Er bietet die Möglichkeit, eine wasserreiche Region im Jura kennen zu lernen. Damit ist das Bemühen verbunden, über Jahrzehnte einwandfreies Trinkwasser zu sichern. Bild: Selbst dieser klein-grosse Erdenbürger kann es kaum erwarten, am Dorfbrunnen mit dem Lebensquell Wasser Bekanntschaft zu machen.