Bild anzeigen
Der langjährige Gemeindeschreiber Sascha Roth zeichnet sich mit 3 G aus: Er ist Gemeindeschreiber und Geschäftsleiter der Gemeinde Stein und geht aufs Ganze für Natur und Umwelt. Neben seinem gewiss anspruchsvollen Beruf mit Vollpensum ist er Mitglied einer ehrenamtlichen Gruppe, die sich spontan trifft, um Müll in der Region aufzusammeln. Die Motivation ist gross und sie verbindet Sport, Bewegung und Natur. Und warum nicht das, was für Geist und Körper gesund ist, weg vom Bürotisch gleich mit dem Einsammeln von Abfall zu verbinden. Seit Jahr und Tag ist das Gejammer gross, die Aufrufe gegen die Wegwerfmentalität immer wieder unermüdlich dieselben. Diese Sammler-Gruppe hat sich für Taten entschlossen. Auslöser waren nicht zuletzt die herumliegenden Corona-Masken, aber auch Getränkegebinde, PET-Flaschen, Aludosen, Kaffeebecher und Plastikdeckel, aber auch Zigarettenschachteln und -stummel. Die Gruppe gehört zu einer Bewegung gegen die Gleichgültigkeit. Vandalismus und Littering sind eine Problematik mit der sich die Gemeinden auch im Fricktal regelmässig auseinandersetzen müssen. Besonders paradox wird die Sache, wenn gleich neben Abfallkübeln oder Ruhebänken Abfall liegen gelassen wird. Der schöne Leitsatz «Mehr Achtsamkeit für Natur und Umwelt!» verdient konkretes Handeln. Die Gemeinden setzen zu Recht auf vermehrte Kontrolle. Auch die Anzahl der zur Verfügung gestellten Abfalleimer hat sich an vielen Orten von Jahr zu Jahr erhöht. Aber da stösst man an Grenzen. Es ist für die Gemeindedienste eine monotone, sich immer wiederholende Aufgabe, Behälter zu leeren und allüberall Abfall einzusammeln. Auf dem weiträumigen Wanderweg-Netz ist zudem dieser Auftrag schlecht bis gar nicht erfüllbar. Bleibt die Bussenfalle. Die Polizei Oberes Fricktal hat kürzlich mitgeteilt, sie habe dieses Jahr wegen Littering 15 Ordnungsbussen ausstellen müssen. Mit der wärmeren Jahreszeit nehme aber das Problem erfahrungsgemäss wieder zu. Viel Bemühen von Polizei und Gemeindedienst bleibt zwangsläufig bei einem bescheidenen Erfolg. Das ist frustrierend. Umso mehr ist die private Initiative – auch immer wieder von Eltern- und Kindergruppen – zu würdigen. Der Rucksack plus, also mit dem speziellen Sammelsack, ist ein simple aber taugliche Lösung. Das gute Beispiel und das Vorbild reissen mit.