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«Er ist vielleicht der eleganteste aller Greifvögel in unserem Land», schreibt Bird Life Schweiz. Mit seiner rostroten Färbung und dem langen Schwanz kann man ihn leicht bestimmen. Die Art ist perfekt an das Fliegen angepasst: Minutenlang kann der Rotmilan über Felder und Wiesen segeln. Noch in den Siebzigerjahren kam der Rotmilan bei uns erst in der Nordwestschweiz vor. Heute brütet er im ganzen Mittelland und dringt zudem schon weit in die grösseren Alpentäler vor. Der Brutbestand hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Auch den Winter verbringen immer mehr Rotmilane bei uns, in den letzten Jahren waren es meist über 3000 Vögel. Ein eher düsteres Kapitel zeigen die Vogelschutzwarten in Deutschland auf. Die systematische Erfassung der Schlagopfer, welche bei Windparks gefunden wurden, ergab bis Mai 2021 629 Tiere. Auch beim Mäusebussard wurden ähnlich hohe Zahlen gemeldet. Bei einer hohen Anlagendichte von Windrädern wurde ein deutlicher Rückgang des Bestandes festgestellt. Der Rotmilan ist etwas grösser als der Schwarzmilan. Er hat ausgesprochen lange Flügel mit einer Spannweite von 150 bis 180 cm. Der ziemlich kräftige Schnabel ist an der Basis gelb. Der Greifvogel ist in offenen, mit kleinen und grösseren Gehölzen durchsetzten Landschaften heimisch. Zum Jagen braucht er offenes Kultur- und Grasland sowie Viehweiden. Oft ist er auf abgeernteten oder umgepflügten Getreidefeldern anzutreffen. Die Hauptnahrung sind kleine Säugetiere, vor allem Mäuse, aber auch Aas, Eidechsen, grosse Insekten und Regenwürmer. Der Jura hat es ihm besonders angetan, er bewohnt die Niederungen und Hügellandgebiete bis 800 bzw. 1200 m Höhe. Das Nest ist weit oben in den Bäumen, meistens an Waldrändern und hat eine Breite bis zu einem Meter. Das Weibchen legt im Frühling zwei bis drei Eier. Während es brütet, bringt ihm das Männchen fleissig Futter. Erst nach vier bis fünf Wochen schlüpfen die Küken: Weisse Flauschbällchen, die anfangs ständig gewärmt werden müssen. Die Küken sind etwa sieben Wochen lang im Nest. Etwa Mitte Juli sind die Jungen endlich alt genug um auszufliegen.