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Er ist fast ein Meter gross, hat eine Spannweite von gegen zwei Metern und mit seinem mächtigen Schnabel zählt der Graureiher zu den imposantesten heimischen Vogelarten. Vogeljagd ist in der Schweiz grundsätzlich verboten. Ausnahmebewilligungen kann es in Sonderfällen geben. So untersteht im Aargau der Kormoran nicht dem Jagdverbot. Als einziges Bundesland in Deutschland lässt Bayern den Abschuss auch für den Graureiher zu. Der Tierschutz wirft dort den Jägern vor, dass sie «bestimmte Arten rücksichtslos dezimieren». Die Kant. Abteilung Wald, Jagd und Fischerei betont, dass der Graureiher ein sehr tüchtiger Mäusefänger sei. Der Kormoran sei der grosse Fischfresser, was auch die Abschusserlaubnis begründe. Es wird betont, dass bei kanalisierten, baumlosen Gewässern der Graureiher bei den Fischen gelegentlich zuschlage. Wo aber natürliche Bachläufe mit starkem Bewuchs von Sträuchern und Bäumen bestehen, gehe er wenig bis gar nicht auf Fischjagd. Der Graureiher ist ein geduldiger Jäger, der völlig unbeweglich, oft nur auf einem Bein balancierend auf einem Dachfirst oder im Feld gleich einer Statue stehen kann. Hat er etwas entdeckt, sticht er mit seinem langen, spitzen Schnabel blitzschnell zu. Auch im Flug sind die Graureiher ein sehr eindrucksvoller Anblick. Mit mächtigem Flügelschlag und eingezogenem Hals ziehen sie ihre Bahnen. Es gibt auch natürliche Feinde, so Greifvögel, Marder und Fuchs. Das Durchschnittsalter beträgt gegen 10 Jahre. Einmal im Jahr werden 2 bis 3 Eier gebrütet. Er ist ein Allwettervogel. Das belegt das Bild. Ich konnte diesen Gast inmitten des Dorfes vom Bürostandort aus auf dem Dachgiebel des Nachbarhauses an einem garstigen Wintertag knipsen. Ein Kollege, der üblicherweise weit bessere Bilder hervorzaubert, vor allem gute Tierbilder, hat mehrmals ergebnislose Mühe bei der Kamera-Jagd bekundet. Das Reaktionsvermögen dieses Vogels ist beachtlich. Er hat eine ganz besondere Art von indirektem Schutz, weil er eine grosse Beliebtheit bei allen Beobachtern geniesst. Welch grosse Sympathie ein Vogel erfahren kann, zeigte sich vor Jahren, als der Kanton mit Abschussbewilligungen durchgreifen wollte: Der Proteststurm war enorm. Der damalige Amts-Vorsteher musste im Grossen Rat eingestehen, dass er noch nie so viele grosse und bunte Schülerzeichnungen mit einer Fülle von Kommentaren erhalten habe. Das hängt bis heute auch damit zusammen, dass mehrere Vogelarten geschwächt sind oder schon arge Dezimierung erleiden mussten. Umso mehr Beachtung findet da dieser elegante Schreitvogel, wenn er beeindruckend im Siedlungsgebiet durch Tümpel und Felder stelzt oder sich gar auf Hausdächern präsentiert. Er hat in Mitteleuropa eine grosse und zunehmende Verbreitung und ist ein Generalist in Bezug auf seinen Lebensraum. Man findet ihn im Jura und bis in die Weiten der Flusstäler im Mittelland.