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Die Hauptstrasse durch das typische Strassendorf Wittnau ist saniert. Wie in vielen Juratälern ist das Dorf entlang der Hauptstrasse gruppiert. Wir sind nun Mal ein Land der vielen Hügel und Berge. Man rechnet damit, dass rund 14% der Bevölkerung in der Schweiz übermässigem Strassenlärm ausgesetzt sind. Für die Wohn- und Lebensqualität ist es wichtig im Lärmschutz zu tun, was möglich ist. Viele Bauvorhaben zielen bei Strassensanierungen derzeit darauf ab, so z.B. an der Staffelegg, in Laufenburg oder in Stein/Münchwilen. Das Plakat in Wittnau stellt eine Lärmreduktion von bis zu 70% in Aussicht. Ab ca. 25 km/h bei konstanter Fahrweise ist das Reifen-Fahrbahn-Geräusch bei einem Auto die dominante Lärmquelle. «Ein lärmarmer Belag hat eine feine Oberfläche, welche weniger Lärm entstehen lässt und einen höheren Hohlraumgehalt, der einen Teil des noch entstehenden Lärms schluckt. Im Neuzustand kann eine Lärmreduktion von bis zu 9 Dezibel gegenüber herkömmlichen Belägen erzielt werden», betont das Bundesamt für Umwelt. Man spricht auch von einem Flüsterbelag. Zudem ist die Herabsetzung der Geschwindigkeit eine einfache Massnahme, um den Strassenverkehr leiser zu machen. So verringert Tempo 30 beispielsweise die Lärmemissionen im Vergleich zu Tempo 50 um ca. drei Dezibel. Dies entspricht ungefähr der Halbierung der Verkehrsmenge. Bei der Temporeduktion kommt der kürzere Bremsweg dazu und damit eine weit grössere Verkehrssicherheit, sodass Tempo 30 auf Neben- und Quartierstrassen zunehmend Verbreitung findet. Weiter haben auch leise Reifen das Potenzial, den Lärm um mindestens zwei Dezibel zu senken. Und die Elektroautos bringen doch da die Lösung! Sie sind viel leiser als Verbrennungsmotoren. Die Elektrofans sagen, dass es Spass macht «leise durch die Landschaft zu gleiten». Aber auch da gibt es etwas nüchterne Erkenntnisse. Deutlich leiser sind Elektroautos nur bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h sagen Fachleute. Man muss auch zugestehen, dass die Elektro-Welle wohl im Anrollen ist, aber in der nahen Zukunft bleiben die reinen Elektroantriebe noch lange eine Minderheit. Verkehrsfachleute betonen sogar, dass es wirkungsvoller wäre die Elektrifizierung für leichte Motorräder, Linienbusse und Müllsammelfahrzeuge stärker voranzutreiben. Lkws lasse sich nur beschränkt auf Akku-Betrieb umstellen, da die Fahrten meist lang sind und die Akkus in einer sinnvollen und bezahlbaren Grösse nicht ausreichen. Im Blickfeld sind immer wieder die Motorfahrräder. Da fallen zwei Welten aufeinander: Hier die begeisterten Fahrer, denen Sound und Vibrationen vom Töff Gänsehaut verursacht. Dort die lärmgepeinigten Bürger, die ihren Feierabend oder das Wochenende in aller Ruhe verbringen möchten. Über das «volle Rohr am Pass» können die Wittnauer und Oberhöfler am Wittnauerberg und Benken ihr Liedlein singen.