Bild anzeigen

Das Museum Schiff in Laufenburg hat eine interessante, aber auch anspruchsvolle Geschichte hinter sich. Ein grosses Umbau- und Restaurierungsprojekt steht an, wurde 2020 von den Stimmberechtigten knapp abgelehnt und wird aller Voraussicht nach 2022 wieder aufs Tapet kommen. Joe Schnetzler, Vorstandsmitglied und Projektleiter weist auf die 43. GV des Trägervereins 2021 hin, welche sich für einen Neustart entschied. Man befasst sich intensiv mit einer überarbeiten Projekt-Vorlage. Der Rückblick zeigt eine interessante Geschichte. 1609 wurde das Hautgebäude an der Fluhgasse erstellt. 1726 ging das Haus aus dem Besitz der Commende Beuggen an die Stadt über. Seit 1750 ist die Taverne «Zum Schiff» beurkundet und um 1805 ist das Gebäude mit demjenigen an der Fischergasse vereinigt worden. 1978 wurde der Museumsverein gegründet und 1994 erreichte man den Höchststand an Mitgliedern mit 519 Personen. Die ganze Vereinsgeschichte über die bisher 43 Jahre ist von viel Engagement, Freiwilligenarbeit und besonderem Einsatz bei Schwerpunktthemen geprägt. Was letztlich im Museum zu sehen war, also die Ausstellung dokumentierte und prägte, war oft nur die Spitze eines Eisberges. Einige Beispiele: 1981 war ein dreitägiges Museumsfest. Man entschied sich auf einen Rhythmus von einer Ausstellung pro Jahr. Highlights waren die Ausstellungen «Brücken Fährten, Furten» und «Maria Theresia und Josef II», die jeweils um die 7500 Besucher anlockten. Hier sprach Otto von Habsburg im Roten Löwen. Seine Rede war auch auf den Marktplatz übertragen worden, um weitere rund 700 Zuhörer zu erreichen. Erfolgreich war auch die Ausstellung über «Burgen, Türme, Tore» und einen besonders grossen Aufwand bereitete für die Organisatoren «Woher, wohin, Völker, Menschen bei uns», die dann mit der Hela in ein wunderschönes Vielvölker-Fest mit Tanz und kulinarischen Spezialitäten mündete. Es war dazu im Vorfeld eine 24 Mitglieder zählende Arbeitsgruppe tätig. Ebenso zur «Völkerverständigung» trug «Leonforte/Laufenburg: Geteilte Erinnerungen 2016» bei. 1989 wurde die Ausstellung «Fischer, Flösser, Laufenknechte» mit einem Fuss-Marsch von Laufenburg nach Stilli, also vom Rhein an die Aare, bereichert und hatte zur Folge, dass eigens ein Flösserweg mit eigenem Trägerverein begründet wurde, bis heute ein attraktiver Themenweg. Besondere Beachtung wurde den Themenheften geschenkt, die je nach Thema einen beachtlichen Umfang erreichten und die jeweilige Ausstellung gründlich ausloteten. Es ist daraus eine beachtliche Sammlung entstanden. Von Beginn weg war der Verein für beide Laufenburg konzipiert, was bis heute grenzüberschreitend wirkungsvoll war und immer noch ist. Die Modistin Sophie Rüscher vermachte 1978 der Stadt testamentarisch ihr Haus an der Fischergasse 14 zur Gründung eines Ortsmuseums. Was daraus alles wurde, was auch weiter aus Nachlässen und Spenden dazu kam, darf sich auch zukunftsgerichtet sehen lassen.