Seit fast 27 Jahren gibt es jeweils am Sonntagabend im SWR die beliebte Fernsehserie «Die Fallers». Der Hofbauer und damit eine dominante Person war der Schweizer Schauspieler Peter Schell. Er wurde 1957 in Brugg geboren, ist in Zürich aufgewachsen, machte die Matur und das Lehrerseminar. Als Kind träumte er davon, Clown zu sein. 1981 zog er in den Osten los und fand in der DDR Arbeit an Theatern. Hier fühlte er sich wohl in der Künstlerszene und heiratete 1984 Katrin Hein. Er kam bis auf 200 Auftritte im Jahr. Als Schweizer blieb er ein Exot. Jeden Sommer tat er, was alle anderen nicht durften: Bis zu 5 Wochen Ferien in der Schweiz. Er gehörte zeitweise zu einer Gruppe, die auch kritische Stücke und Lieder aufführte. Ein Stasi-Mitarbeiter machte ihm klar: «Jetzt ist aber Schluss! Die werktätige Bevölkerung hat Anspruch auf gehobene Unterhaltung». 1987 verweigerte ihm das Regime die Aufenthaltsbewilligung. Erst auf Intervention der Schweizer Botschaft durften auch die Frau und die beiden Kinder die DDR verlassen. Als 1989 die Mauer fällt, erfuhr das die Familie in den Ferien im Wallis. Die «Fallers» veränderten alles. Die Serie dreht sich um eine Familie auf einem Hof im Schwarzwald. Zuerst dachte man beim SWR an 100 Folgen und es wurden über 1000! Peter Schell war von Anfang an dabei. Er spielte den etwas mürrischen, aber eigentlich gutmütigen Karl Faller, den Landwirt. Er wurde im Schwarzwald und darüber hinaus sehr bekannt und am Stammtisch galt er bei den Bauern als einer der Ihren. Vor gut einem Monat ist er in Baden-Baden 63-jährig nach schwerer Krankheit gestorben. Da die «Fallers» jeweils weit im Voraus gedreht werden, lebt er rund ein Jahr als Bauer Karl Faller weiter Die «Faller-Serie» ist keine billige «Schwarte». Sie lässt sich etwa mit «Geschichten, die das Leben schrieb» zusammenfassen und vermochte den Hof stark in Bezug zum Dorfleben, zur Beiz und zum Rathaus zu setzen. Auch das ganze Lebensmosaik von Alt und Jung, bis hin zum Auftritt eines Flüchtlings oder die Aktivitäten des Bürgermeisters und der Feuerwehr breitete sich da aus. Neben Stall und Traktor spielt immer wieder die Naturnähe mit hinein. So tritt auch seit Jahren Lisbeth Felder (in Zeihen aufgewachsen) als Lioba und Kräuterfrau auf oder der eigenwillige und borstige Toni in der Hofsägerei, Roland Frey, welcher im Nachruf schrieb: «Peter ist weg. Mit ihm ein ganzes Universum. Mir fehlen die Worte».
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Über das Bild der Woche
Genau seit dem 13. November 2008 betreue ich eine Wochenrubrik im heutigen «Fricktal-Info». Ursprünglich unter dem Namen «Schnappschuss der Woche im Dreiklangland Aare-Jura-Rhein» , erscheint die Publikation seit Gründung des Jurapark Aargau schlicht unter «Bild der Woche». Ich habe alle Ausgaben archiviert und staune selber darüber, dass Mitte Juli 2018 die 500. Publikation! erfolgt. Weiterlesen…
Impulse und Hinweise Ihrerseits sind jederzeit möglich unter apbircher@bluewin.ch
Danke für Ihr Interesse! Peter Bircher