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Vor der Brugger Altstadt liegt beim Eisi-Platz das Vindonissa-Museum. Es wurde 1910 gebaut durch den bekannten Architekten Albert Froelich und birgt eine einzigartige Sammlung von Zeugnissen aus den römischen Provinzen mit einem Schwergewicht bei der Militärgeschichte der Kaiserzeit. Funde stammen aus dem Legionslager Vindonissa. Am Zusammenfluss von Aare und Reuss kontrollierte das Legionslager wichtige Verkehrsverbindungen, wie die Römerstrasse Neckar-Alb-Aare und war von 14 bis 101 n.Chr. nacheinander von drei verschiedenen Legionen besetzt. Nach einer längeren Pause wurde Vindonissa Teil der Kastellkette, des sog. Limes und etwa von 270 bis in das 5. Jahrhundert wieder militärisch besetzt. Das schwer befestigte Westtor war für Vindonissa das wichtigste, da es das Lager mit den Fernstrassen verband. Hier führten die von Gallien, Italien und Germanien kommenden Strassen ins Lager. Genau dieses imposante Eingangstor bildet die Fassade des Museums in Brugg. Der Ost-/West-Vorbau wurde bewusst in Anspielung an das doppeltürmige Westtor des Legionslagers geplant. In Abstimmung mit dem Konzept des Architekten schuf der Lenzburger Künstler Werner Büchli die Ausmalung beider Hallen. Er führte auch auf Eternitplatten die 28 Einzeldarstellungen römischer Gottheiten aus. Besondere Beachtung findet die Frühlingsbotin Flora, die Göttin der blühenden Pflanzen, im Obergeschoss des Museumstraktes. Genau dieses Bild kann Ansporn gewesen sein für die Rekonstruktion eines römischen Ziergartens. Mit seiner bunten und duftenden Flora bildet dieser neu gestaltete Garten eine Oase der Erholung. «Der in dieser Dimension einzigartige Garten (Bild) hätte genauso zu Zeiten des Legionslagers in Vindonissa im Kommandantenpalast der Repräsentation und der Erholung dienen können», schreibt Museum Aargau dazu. Am 26. August ab 19.00 Uhr findet hier ein Weinabend statt. Es ist naheliegend dazu die Weine aus Remigen und Villigen, den beiden Römerrebergen von der Jura-Süd-Seite, zu präsentieren. Dabei mag man sich an Alius Pomptina Oriens erinnern, welcher als Centurio im 1. Jahrhundert nach Christus eine Centuria (Hundertschaft) in Vindonissa befehligte. Über ihn steht aufgezeichnet: «Er mag es gesund. Seine Lieblingsfrüchte sind Trauben und Granatäpfel, die aus dem Süden des Römischen Reiches geliefert werden». Da kann man buchstäblich in der Geschichte schwelgen und sich gleichzeitig an die Vielzahl der traumhaften römischen Gärten in unserem südlichen Nachbarland erinnern. Es ist eine Gartenarchitektur mit verspielten Beetumrandungen und Wasserspielen, die sich an antiken Vorbildern orientiert und von pompöser Üppigkeit zeugt.