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1648 verlegte das Kloster seinen Sitz von Beinwil am Passwang in die Wallfahrtsstätte Mariastein. 1792 wurde das Kloster im Zuge der Französischen Revolution säkularisiert. Damit begann eine belastende und schwierige Standortsuche. Der Abt und die Mönche fanden 1798 ein Jahr lang Zuflucht im Prioratsgebäude in Wittnau. Dieses Gebäude wurde 1741/42 unter Abt Augustin Glutz neu erbaut. Die Wappentafel am Eingang erinnert daran. 1874 entbrannte der Kulturkampf in der Schweiz. Die Mönche wurden erneut vertrieben und das Klostereigentum dem Staat übergeben. Auch die Propstei Wittnau, eine Klosterpfarrei von Mariastein, war davon betroffen. Hier erhielt die neu errichtete Kirchgemeinde Wittnau die Besitztümer. Die Benediktiner zogen vorerst nach Delle in Frankreich, dann nach Dürrnberg bei Hallein, wo das Kloster bis 1906 bestand und letztlich nach Bregenz, wo die Gestapo 1941 die Gemeinschaft auflöste und die Mönche vertrieb. Sie erhielten schließlich Asylrecht in Mariastein, wo 1971 die Abtei wieder offiziell wiedererrichtet wurde. Der Kanton Solothurn hatte nach einer Volksabstimmung das Kloster zurückgegeben. Jetzt, 50 Jahre später, will die Klostergemeinschaft dieses Ereignis in Erinnerung rufen. Es finden verschiedene besondere Anlässe statt. Der Abt Peter von Sury amtet seit 2008. 1994 war Moderator und Projektleiter Mariano Tschuor für die SRG-Serie u.a. auch diejenige mit «Bsuech in Mariastein» verantwortlich. Da konnte der Bündner erste Kontakte mit dem Abt knüpfen. Nach seiner Frühpensionierung hat er sich für die Arbeit im Kloster entschieden und wirkt mit am Projekt «Mariastein 2025». Er sieht sich heute als Türöffner in Mariastein und seine Mitarbeit wird sehr geschätzt. «Der Wallfahrtsort empfängt jährlich gegen 250 000 Gläubige. Dieser Ansturm kann auf Dauer von der Klostergemeinschaft altersbedingt bald nicht mehr bewältigt werden», betont Tschuor. Ziel ist es, die Anziehungskraft des Wallfahrtsortes zu stärken und die Klostergemeinschaft zu entlasten. Der Kirchenvorplatz wurde 1997 neu gestaltet. Neben dem eigentlichen Kloster gehören zum Ensemble ein Hotel und ein Hofgut. Das erwähnte Projekt 2025, an welchem Tschuor mitwirkt, versteht man als «Aufbruch ins Weite», wo eine bunte Gemeinschaft leben und wirken kann. Bilder: Prioratsgebäude in Wittnau und Wappen über die Errichtung unter Abt Augustin Glutz 1741/42.