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Von 383 m ü. M. in Hornussen geht es durch das enge Wolftal steil aufwärts durch ein Naturschutzgebiet zum Wettacherhof auf 614 m ü. M. Der Hof schliesst sich direkt an den Waldsaum des «Moos» in prächtiger Höhenlage an. Das Gelände war schon früher besiedelt und in der neueren Geschichte steht fest, dass 1807 Josef und Dorothea Huber-Herzog den Hof erbauten. Er wurde 2006 durch Brigitta Jeker und Rémy Monney erworben. Nach diesem Erwerb waren bis heute einige Um-und Neubauten nötig. Die Bauten zeigen offenkundig den Wandel, welchem der Hof in den letzten Jahren unterworfen war. «Aufgrund der Bodenverhältnisse, des Klimas und des Preiskampfes veränderte sich die Struktur des Hofes laufend und heute wird Landschaftspflege und extensive Fleischproduktion betrieben», vermelden die Hofnachrichten. Heute stehen auf dem 22-Hektar-Hof 21 Kühe der genetisch hornlosen, leichten Weiderasse im weitläufigen Stall mit Kälbern und Rindern und einem tüchtigen Muni. Diese sog. Mutterkuhhaltung wird umfassend und gewollt diesem Hofgebiet und dem außergewöhnlichen Landschaftsraum am besten gerecht. Der Hof unterhält verschiedene Weide- und Wiesentypen, grenzt an drei wichtige Naturschutzgebiete, pflegt Hecken, Altgrasstreifen, Säume, Kleinstrukturen, Hochstammobstgärten, Waldränder und Orchideenwiesen. So lassen sich vielerlei Lebensräume erhalten, die Artenvielfalt wird gefördert und das Landschaftsbild wird bewahrt. Es wird nach dem Prinzip «gesund, natürlich und tierfreundlich» produziert. Frau Jecker hat bei meinem Besuch markante Sätze gesagt: «Mit einer nur monetären Steuerung werden wir hier der Natur nicht gerecht. Wir müssen schützen und dürfen dann auch nützen». Ornithologen haben bei einer Exkursion auf dem Hof 40 Vogelarten bestimmen und beobachten können. Der Schlüssel zur Vielfalt liegt nicht nur in der ganzen Naturarena, sondern auch am unermüdlichen Werken mit den Händen. Frau Jecker, ihr gelernter Beruf ist Pflegefachfrau (Kinderkrankenschwester), betreut einen traumhaften Garten mit Gemüse, Obst, Beeren, Blumen und Kräutern. Sie erweitert jährlich die Gartenfläche etwas. So ist auch Einiges aus frischer Erde im kleinen Hoflädeli zu kaufen. Viel Arbeit?! «Ja, aber wir gehen nicht mehr in die Ferien, weil wir mit diesem Hofkauf auch gleich das Feriendomizil erworben haben», sagt die Gärtnerin aus Leidenschaft. Bild: Blick vom Garten des Wettacherhofes auf die Höhenlinie unseres Aargauer-Juras vom Zeiher Homberg bis zum Strichen-Gebiet.