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Überall blühen sie jetzt auf, die Wildrosen. In einer Hecke, auf einem Naturpfad, am Steilhang oder am Waldrand. Sie gelten für die Botaniker als Charakterarten für schützenswerte Lebensräume wie Gebüsche, Säume und Trockenrasen. Diese Lebensräume zeichnen sich durch einen besonders hohen ökologischen Wert aus, da viele weitere Organismengruppen von ihnen profitieren. Wildrosen gelten als Indikator für eine hohe Artenvielfalt. Im Jurapark kommen einige juratypische Wildrosenarten vor, die sonst in der Schweiz selten sind. Bisher wurden im Parkgebiet über 20 verschiedene Wildrosenarten gefunden. Die Vielfalt ist groß. Die Hundsrose stammt aus der Familie der Rosengewächse und keine andere Vertreterin ihrer Art ist europaweit derart häufig anzutreffen wie sie. In freier Natur kann sie bis zu 5 Meter lange Triebe bilden. Diese rose canina gilt als ideale Bienenweide und Vogelnährgehölz. Ihre blassrosa Blüten mit weißem Fleck duften stark. Man nennt sie auch Apfelrose und nimmt man «Flora Helvetica» zur Hand, so stößt man auf eine große Artengruppe: Busch-Rose, Tannen-Rose, Stumpfblättrige Rose, Hügel- oder Griffel-Rose und sogar eine Kartoffelrose gibt es. Wildrosen wachsen an Steilhängen und können sich rasch verbreiten. Diese Hänge sind es oft in unserer Region, die noch Platz lassen für die kleinen Naturwunder. Sie bilden einen wichtigen Kontrast zur intensiv genutzten Landschaft und bilden zugleich einen Beitrag zur Biodiversität, zur Vielfalt in unserer Naturlandschaft. Rosen stehen hoch im Rang und in der Anerkennung. «Noch sind die Tage der Rosen, noch ist die blühende, goldene Zeit» stammt als Gedicht von Wilhelm Baumgartner und wurde von Tenor Franz Völker 1929 in der Staatsoper Berlin erstmals vorgetragen. Neben dem kleinen «Naturgast» der Wildrose gibt es über 250 Rosenarten, viele sind veredelt und werden sogar jeweils am 12. Juni als «Tag der roten Rose» gefeiert.