Was wurde in den letzten Monaten doch alles wegen der Pandemie dem Gastgewerbe überantwortet. Harte Zeiten mit Schutzkonzepten und der Dauerfrage: Wann kann wieder geöffnet werden? Die «Adler»-Wirtin Annerös Rickenbach-Aebi und ihr Sohn Reto haben zusammen mit engagierten Hilfskräften buchstäblich den gesundheitsbedrohenden «Corona-Stier» an den Hörnern gepackt. Dank der guten Verkehrslage in Gipf-Oberfrick wurde mit der «fliegenden Verpflegung» rasch gestartet und Sohn Reto besann sich zudem auf seine Bäckerausbildung mit einem entsprechenden Zusatzangebot. – Die Wirtin hat ihre Wurzeln im Emmental. Da lernte sie die besondere heimische Backkunst Marke «Anke-Züpfe». Nach einer Verkäuferinnenlehre wurde sie bald Verkäuferin im Volg-Laden Herznach. Dieser Weg in das Fricktal führte auch zur Bekanntschaft mit ihrem Ruedi, welcher früher noch in der Landwirtschaft tätig war und später mit dem von den Eltern übernommenen «Adler» in das Gastgewerbe einstieg. Ruedi ist 2018 gestorben, nur wenig Jahre über den Siebzigsten hinaus waren ihm noch vergönnt. Annerös führt mit grossem Engagement den Betrieb weiter. Sie ist bis heute unentwegt im Einsatz und hält an einer farbenprächtigen Dekoration im Gasthof und vor dem Haus daran fest, diese ihre Gastrowelt ausreichend zu präsentieren. Jetzt dominieren der Frühling und die Osterhasen. – Mit den Osterhasen hat die Wirtin eine besondere Verbindung. Alle kennen das grosse Angebot vor Ostern, wo in vielen Verkaufsgeschäften die Oster-Regale mit den zum Teil stattlich grossen Osterhasen fast überquellen. Was dann, wenn der Verkauf nicht so rund läuft? Und sich Ostern nähert, ohne dass sich der volle Verkaufserfolg einstellt? Nun, in Herznach hielt die engagierte Verkäuferin mit Ideen nicht zurück. Noch im richtigen Moment erfuhren die Herznacher Männer allesamt an der Kasse etwa die gleiche herzliche Verkaufsempfehlung: «Jä, aber Hans, Seppi oder Fritz, ihr könnt doch mit dem Einkaufskorb nicht nach Hause gehen ohne einen anständigen grossen Osterhasen im Korb zu platzieren!» Der Wink mit dem Zaunpfahl hatte durchschlagenden Erfolg. Am Ostersamstag war auch der letzte Hase aus dem Laden in die heimischen Gefilde zur Ehefrau oder den Kindern entschwunden. Der Verkaufserfolg mit Nachhilfe war typisch für die rührige und allseits dienstbereite Frau an der Verkaufsfront, welche jetzt wieder mit ihren Osterhasen und dem Backwerkstand brilliert. Man wünscht «Frohe Ostern» und bald, wie überall, einen offenen Gasthof!
Nachtrag: Das «Bild der Woche» war letzten Mittwoch «St. Wendelin mitten im Dorf» gewidmet. Leider wurde nicht erwähnt, im welchem Dorf die St. Wendelinskapelle zu finden ist. Es handelt sich um den Ortsteil Wil der Gemeinde Mettauertal.