St. Wendelin wird auch als Bauernheiliger und Schutzpatron des Viehs bezeichnet. «Als wichtiger Fürbitter gegen die gefürchteten Tierseuchen genoss der Heilige bei der bäuerlichen Bevölkerung grosse Verehrung», betont Edith Hunziker im Kunstdenkmäler-Band des Bezirks Laufenburg. Ein so Geehrter gehört mitten in das Dorfleben, mitten in die bäuerliche Welt, auch wenn diese im oberen Mettauertal Jahr für Jahr für alle Erwerbstätigen breiter strukturiert wird, in Gewerbe, Weinbau und Arbeitspendlern in alle Richtungen. Die St. Wendelinskapelle ist einer der schönsten kleinen Sakralräume in der Barocklandschaft des Fricktals. Zarte weisse Stuckaturen, die wahrscheinlich der Vorarlberger Lucius Gambs schuf, verleihen dem Kapellenraum ein elegantes Gepräge. Der Bau geht auf das Jahr 1697 zurück und 1758 erhielt der Pfarrer die bischöfliche Erlaubnis für die Restaurierung jährlich fünfzig Gulden Hilfsgelder aus dem Kirchenvermögen von Mettau zu entnehmen. So erfolgten auch die Arbeiten von Gams wohl parallel zum Neubau der Pfarrkirche in Mettau (1773-1775). Dominant im Mittelpunkt des Altares wurde 1938 unter der Leitung von Linus Birchler eine von Privaten gestiftete Pietà unbekannter Herkunft aus dem 15. Jh. stammend eingesetzt. Birchler hat sich schweizweit um das kulturelle Erbe verdient gemacht. Dass sein Beratungs-Einsatz auch einer kleinen Dorfkapelle galt, war für den Professor für Kunstgeschichte an der ETH selbstverständlich, hat er doch viele Spuren in vielen Landregionen der Schweiz hinterlassen. Nun zum Kapellen-Heiligen. Er steht inmitten von drei bunt gefassten, bewegten Figuren der Heiligen Ottilia, Sebastian und neben Apollonia. Unverkennbar sind seine Attribute: Unten die ruhende gehörnte Kuh, dann der Stab und das typische Hirtentäschchen. Überraschend ist die Grossräumigkeit in dieser Kapelle. Der Altar schmiegt sich gewissermassen in den Chorraum. Die Farbigkeit der Figuren kommt besonders stark zum Ausdruck, wenn der helle Tag dank der geschickten Fensteranordnung den Raum buchstäblich mit Licht erfüllt.
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Über das Bild der Woche
Genau seit dem 13. November 2008 betreue ich eine Wochenrubrik im heutigen «Fricktal-Info». Ursprünglich unter dem Namen «Schnappschuss der Woche im Dreiklangland Aare-Jura-Rhein» , erscheint die Publikation seit Gründung des Jurapark Aargau schlicht unter «Bild der Woche». Ich habe alle Ausgaben archiviert und staune selber darüber, dass Mitte Juli 2018 die 500. Publikation! erfolgt. Weiterlesen…
Impulse und Hinweise Ihrerseits sind jederzeit möglich unter apbircher@bluewin.ch
Danke für Ihr Interesse! Peter Bircher