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Im kürzlich erschienen Buch «Pratteln an der Schwelle zur Moderne» ist der 3. August 1833 festgehalten. Der Tag, an welchem auf der Hülftenschanze (Karte) eine kriegerische Auseinandersetzung stattfand, die bis heue Geschichte schreibt. Um sechs Uhr zogen aus den Mauern der Stadt Basel 1600 Mann mit zehn Kanonen und zwei Haubitzen gegen Muttenz und Pratteln. Als es zu Kampfhandlungen kam, schien es lange, dass die Landschäftler unterlegen würden. Bis dann aus dem oberen Baselbiet unter Major Leutenegger Verstärkung anrückte. Die Basler wichen vorerst geordnet zurück, aber immer mehr in wilder Flucht und mit grossen Verlusten. Als noch 180 Mann aus dem Birseck eingriffen war das Schicksal zu Gunsten der Landschaft entschieden. Die Helvetische Revolution von 1798 brachte eine grosse Veränderung in der staatlichen Ordnung mit mehr Gleichberechtigung. Die Stadt hatte damals rund 40 Prozent der Einwohner, beanspruchte aber 60 Prozent der Sitze im Parlament. Die Bildung einer provisorischen Regierung in der Landschaft provozierte wiederum 1831 die Basler. In Bad Bubendorf verlangte eine Versammlung mit einer Petition die völlige Gleichberechtigung von Stadt und Land. Aber die Eskalation schritt voran. Es kam schliesslich zum Kampf. Bereits am 26. August 1833, kurz nach der Schlacht, verfügte die Tagsatzung die Totaltrennung des Kantons Basel. Die Trennung geschah unter dem Vorbehalt der freiwilligen Wiedervereinigung. Verschiedene Versuche scheiterten. Noch 1969 war das Stimmenverhältnis 2:1 in Basel und gerade umgekehrt in der Landschaft. Die letzte Volksinitiative: Baselstadt stimmte 2014 mit 54.9 Prozent Ja, Basel-Landschaft mit 68.3 Prozent Nein. Ein Nein durchwegs in allen Gemeinden der Landschaft. – In vielen Bereichen hat man sich gefunden, z.B. bei der Fachhochschule Nordwestschweiz. Hingegen scheiterte die grosse Spitalkoordination. In vielen Fragen ergänzen sich Stadt und Land hervorragend. So ist die «grüne Lunge» der Landschaft wichtiger denn je, oder die Universität und die europaweit starke Kultur-und Museums-Stadt Basel als Perle im Dreiländereck. Trotz allem, die Trennung scheint auf weite Sicht in Stein gemeisselt zu sein. Zukunftsgerichtet wäre mehr Zusammenhalt aber für die ganze Nordwestschweiz dringlich. Wenn wir als Beispiel nur an die Bahnpolitik der Schweiz denken, mit aller Grosszügigkeit in Zürich, Genf und im Südtessin und neu mit der Planung im Bereich einer Milliarde für einen neuen Bahnhof in Luzern.