Die Talflanken sind im Jura vielerorts steil und zwischen Tal und Tafeljura bieten sie einen wichtigen Schutzwald. Vielerorts hat der starke Schneefall in diesen Steillagen eine grosse Anzahl Bäume gefällt. Hier in der «Boholde» in Wölflinswil liegen zwischen 15 und 20% am Boden (Bild). Ein vergleichbares Bild zeigt sich am Nordhang zwischen Frick und Ueken. Förster Jeremias Boss sieht eine der Ursachen im besonders starken Nass-Schnee, wobei nur rund 150 Meter höhere Lagen in Oberhof oder Densbüren weniger betroffen sind. Weiter handelt es sich um einen alten Bestand mit weit ausladenden Baumkronen. Bäume sind hier auch gefährdet durch zu wenig Mutterboden und damit zu geringer Verankerung mit dem Untergrund, dem Mutterboden. Das Wurzelwerk kann diesen wegen den Felsplatten und Mergelpartien nicht erschliessen. Naturgewalten haben aber auch da wieder Zukunft vorbereitet. Eine Naturverjüngung ist gewährleistet und kann sich rasch entwickeln. Im Moment sind aber die Rahmenbedingungen schlecht. Immer grössere Holzmengen fallen als sogenannte Zwangsnutzung an: Sturmholz, Schneedruck, Trockenheit im Sommerhalbjahr mit abgestorbenen Bäumen und Borkenkäferfrass bei Nadelbäumen. Grösserem Holzangebot steht leider eine stagnierende Nachfrage nach Schweizer Holz gegenüber. Als Folge davon sinken die Preise und die Forstbetriebe drohen in ein Defizit zu rutschen. Für den Schweizer Wald wird von einem jährlichen sinnvoll nutzbaren zusätzlichen Potential von 2,5 bis 3,0 Mio. Kubikmeter gerechnet. Weit mehr «Wärme aus dem Wald» wäre möglich und lässt sich mit jahrelanger guter Erfahrung und geringem Aufwand zu Hackschnitzeln, Stückholz oder Pellets verarbeiten. Also eine wertvolle, einheimische und klimaneutrale Nutzung. Im Fricktal haben wir mit dem Wärmeverbund in Rheinfelden mit der Holz-Heizzentrale ein aktuell gutes Beispiel oder der Kanton Jura hat eine eigentliche Energiewende eingeleitet, wo ein kompaktes Lager und Verteilsystem entstanden sind mit der grössten Schnitzellagerhalle der Schweiz in Courchavon. Eine solche regionale Organisation hat den Vorteil, dass eine wichtige Konstanz für die Holzverwertung mit kurzen Verkehrswegen entsteht und den örtlichen Bedürfnissen angepasst wirken kann. Obendrein werden damit sichere Arbeitsplätze geschaffen und ein bedeutender Beitrag für die Energiewende und den Klimaschutz geleistet. Das ganze Ökosystem Wald gewinnt damit und die Natur dankt das mit einem intakten Erholungsraum.
Neueste Beiträge
Archive
- Dezember 2022
- November 2022
- Oktober 2022
- September 2022
- August 2022
- Juli 2022
- Juni 2022
- Mai 2022
- April 2022
- März 2022
- Februar 2022
- Januar 2022
- Dezember 2021
- November 2021
- Oktober 2021
- September 2021
- August 2021
- Juli 2021
- Juni 2021
- Mai 2021
- April 2021
- März 2021
- Februar 2021
- Januar 2021
- Dezember 2020
- November 2020
- Oktober 2020
- September 2020
- August 2020
- Juli 2020
- Juni 2020
- Mai 2020
- April 2020
- März 2020
- Februar 2020
- Januar 2020
- Dezember 2019
- November 2019
- Oktober 2019
- September 2019
- August 2019
- Juli 2019
- Juni 2019
- Mai 2019
- April 2019
- März 2019
- Februar 2019
- Januar 2019
- Dezember 2018
- November 2018
- Oktober 2018
- September 2018
- August 2018
- Juli 2018
- Juni 2018
- Mai 2018
- April 2018
- März 2018
- Februar 2018
- Januar 2018
Über das Bild der Woche
Genau seit dem 13. November 2008 betreue ich eine Wochenrubrik im heutigen «Fricktal-Info». Ursprünglich unter dem Namen «Schnappschuss der Woche im Dreiklangland Aare-Jura-Rhein» , erscheint die Publikation seit Gründung des Jurapark Aargau schlicht unter «Bild der Woche». Ich habe alle Ausgaben archiviert und staune selber darüber, dass Mitte Juli 2018 die 500. Publikation! erfolgt. Weiterlesen…
Impulse und Hinweise Ihrerseits sind jederzeit möglich unter apbircher@bluewin.ch
Danke für Ihr Interesse! Peter Bircher