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Herbert Völker wohnt mit seiner Partnerin Agnes in der alten Mühle-Scheune in Wölflinswil. Er ist ein Naturbursche. Er lebt einen einfachen Lebensstil vor. So hat er mir in der Weihnachtswoche einige Notizen aus dem Rustico Besignel in Auressio im Onsernonetal zugestellt. Er hat schon von 1973-1977 andere Lebensformen ausgesucht, wie Longo-Mai in der Provence und Alternative Berglandwirtschaft im Tessin. 1967 kam er nach dem Diplom-Studium (heute Gebäudetechnik) zur Firma Sulzer in Winterthur. Von 1970-1972 fuhr er bei der Hamburger Reederei Laeisz auf Kühlschiffen zur See. Nach der Seefahrt konnte er nicht mehr in der Schweiz arbeiten (Schwarzenbach-Initiative) und musste als Grenzgänger eine reine Bürotätigkeit in einem Basler Ingenieurbüro annehmen. Von 1975 -1977 absolvierte er die Werklehrer-Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Zürich. Als Werklehrer war er in den Schulen von Würenlos und an der Oberstufe im Schulhaus Ebnet in Frick tätig bis 2006. Weitgehend in Eigenregie baute er die Mühle-Scheune zu einem einfachen Wohnhaus aus. Da wird mit Holz geheizt. So wurde Herbert zum fleissigen Waldarbeiter. Er hat nicht einfach Brennholz aufgeschichtet, sondern 17 Mal versucht, die «Illusion Schiffe» zu erzeugen. Sie erinnern grossteils an Havarien, sind also Mahnmale an Schiffsunfälle auf hoher See. Ein Erinnerungsbeispiel findet sich in der «Boholde» über die «Nordvik» (Bild). Beladen mit 5000 Tonnen Diesel ist dieser Tanker im Jahre 2013 in der Arktis auf eine Eisscholle geprallt und havariert. Ein anderes Drama lieferte die «Mol Comfort», welche mit 4400 Containern 2013 im Indischen Ozean in zwei Teile zerbrach. Die 26-köpfige Besatzung sowie das Vorschiff wurden in einer spektakulären Aktion gerettet. Das Achterschiff hingegen ging mit rund 1700 Containern und 1500 Tonnen Schweröl unter. So ein «Gedenk-Schiff» bleibt rund fünf Jahre im Wald stehen, dann baut Herbert das Objekt sukzessive ab und das trockene Holz wird bei Völkers verheizt. Herbert wörtlich: «Durch den Anstieg des Welthandelsvolumens sind die ökologischen Belastungen stark angestiegen. Ich nutze gerne Holz als Energiequelle vor Ort mit kurzen Transportwegen, geringer «Grauer Energie» und der CO2-Neutralität. Ich komme altersbedingt mit dem Scheitholz auch an meine Grenzen. Etwas Entlastung bringt mir die Pelletzentralheizung. Der wohlig-warme wellenbeheizte Specksteinofen bleibt aber der Hit».