Im neuesten «Fokus Linn», welches zum Jahreswechsel zum 6. Mal erschienen ist, finden sich neben eindrücklichen Bildern und Landschaftsaufnahmen auch interessante Beiträge über die Jurageologie. So werden 18 Findlinge oder «Irrsteine» präsentiert. Gegen Ende der Jurafaltung begann sich die Atmosphäre markant abzukühlen und in den Alpen baute sich eine immer mächtigere Eisdecke auf. Gletscherströme drangen vor 2,6 Mio. Jahren bis weit in das Flachland vor. Zeugen davon sind Moränen, sowie Schwemmebenen aus Schotter, Kies und Sand, welche die gewaltigen Schmelzwasser-Flüsse auch in unsere Region verfrachtet haben. Ein besonders markanter Zeuge ist auf dem Begegnungsplatz in Veltheim ein 60,4 Tonnen schwerer Kristallin-Block. Ein grosser eiszeitlicher Gletscher hat ihn aus dem Unterwallis bis zum ursprünglichen Fundort (Steinbruch bei Auenstein) verfrachtet. Vor rund 700000 Jahren war die grösste Ausdehnung der alpinen Eismasse. In der Schweiz wird diese Zeitepoche auch «Möhlin-Eiszeit» genannt, weil mit der bekannten Möhliner-Höhe der grösste Schub nach Norden ihren Abschluss fand. In der letzten Eiszeit vor rund 110000 bis 18000 Jahren blieb die Gletscherzunge ca. 10 km vor dem Bözberg stehen, der Bözberg blieb da also eisfrei. Dennoch gibt es eiszeitliche Funde. So als Beispiel ein Block aus Konglomeratgestein am Dorfrand von Gallenkirch beim Buswendeplatz (Bild), eine sehr anschaulich angewitterte Nagelfluh, die vielerorts aufzufinden ist. Der höchste Nagelfluh-Berg ist der Speer am Walensee oder grosse Teile der Rigi bieten Nagelfluh-Anschauungsunterricht. Das regelrecht zusammengekittete Gestein zeigt sich auch in Flussbeeten, z.B. in der Linthebene. Im Volksmund hat sich dieser Kitt als «Zement des lieben Gottes» durchgesetzt. Ein Kristallin-Findling befindet sich u.a. nordwestlich von Oberbözberg. Auf der Liste über die erratischen Blöcke auf dem Bözberg finden sich deren neun, also die Hälfte, welche dem Kristallin zugeordnet werden können. Bei so hartem Gestein lässt sich bis heute die Herkunft meistens klar zuordnen, z.B. ein Block aus dem Mt. Blanc-Massiv stammend, welcher in den Aargau verschoben wurde. Es bleibt eindrücklich, was Naturkräfte über lange Zeiträume hinweg bewirken können.
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Über das Bild der Woche
Genau seit dem 13. November 2008 betreue ich eine Wochenrubrik im heutigen «Fricktal-Info». Ursprünglich unter dem Namen «Schnappschuss der Woche im Dreiklangland Aare-Jura-Rhein» , erscheint die Publikation seit Gründung des Jurapark Aargau schlicht unter «Bild der Woche». Ich habe alle Ausgaben archiviert und staune selber darüber, dass Mitte Juli 2018 die 500. Publikation! erfolgt. Weiterlesen…
Impulse und Hinweise Ihrerseits sind jederzeit möglich unter apbircher@bluewin.ch
Danke für Ihr Interesse! Peter Bircher