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Ja, es ist ein eigenwilliges Wässerlein, das da vom Benkerjoch und Pilgergebiet her durch Oberhof und Wölflinswil und schliesslich beim Brügglihof in den Bruggbach unterhalb von Wittnau fliesst. Wie unbeirrt von jeglicher menschlicher Zivilisation dreht das Kleingewässer Kurve um Kurve und folgt im Gefälle einmal nach links und einmal nach rechts, aber unbeirrt talwärts, ins erweiterte Tal der Sissle und hin zum Vater Rhein. «Es isch cheibe praktisch, suuber und erscht no es guets Fitness-Erläbnis», rühmte da kürzlich eine Hundehalterin beim sanften Einstieg in den Talbach zum Fussbädli beim Schulhaus. Der Bauaufwand für das Bädli war praktisch null. Es genügte, einen kleinen «Gumpen» leicht mit einem Querriegel aufzustauen, mit lockerem Feldgestein und Schwemmholz. Der entstandene Tümpel ist überschattet von hohen Bäumen und einer prächtigen Silberweide. Durch das dichte Gebüsch blinzelt die Sonne nur an wenigen Stellen hinein, hinein in das klare Wasser, das aus den Juraquellen talwärts rinnt. Wahrlich ein Goldschatz! Die Nutzung ist einfach. Man kann knöcheltief durch das Wasser waten und bei den Sitzblöcken noch etwas verweilen. Selbst ein Hund kann da, unter Aufsicht, sich etwas im Wasser tummeln. Gedacht ist aber das Bädli primär für den hier vorbeiführenden Perimukweg Richtung Strihen. Es ist eine Bereicherung für den viel begangenen Pfad für Familien mit Kindern und auch der 2-Dörfer-Weg zur Burg führt da vorbei. Hier kann man leicht etwas abschalten, den gefiederten Gästen lauschen oder zuschauen, ihr Spiel in den Zweigen bewundern oder sich einfach durch das Bädli faszinieren und überraschen lassen. Ja, haben sie schon einmal den unermüdlichen «Schwumm» im fliessenden, teils kurz stehenden Bachwasser, durch einen Wasserläufer beobachtet. Die Güterregulierung im Tal hat glücklicherweise den Bach geschont, er blieb wie er war und wird es hoffentlich noch lange bleiben. Eine Kanalisierung wäre verlockend gewesen und hätte wohl unterhalb des Dorfes für zusätzliches Ackerland gesorgt. Anstelle der Radstreifen auf der Kantonsstrasse wäre dann ein Radweg entstanden, was aber wieder Kulturlandverlust bedeutet hätte. Zurückhaltung und der Natur etwas Freiraum lassen, war per saldo ein richtiger Entscheid. Das Bild entstand durch Alfons Merki mit der Drohne.