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Kienberg SO ist eine der 28 Gemeinden im Jurapark Aargau. Das Dorf hat eine Baumkultur von seltener Vielfalt. Man kann von einem Arboretum, einer Oase und einem einzigen grossen Baumgarten direkt in der Dorfnähe und rund um die Siedlung sprechen. Eine Gruppe engagierter Landwirte hegt und pflegt den umfangreichen Baumbestand. Einzelne Betriebe bewirtschaften bis 800 Bäume. Eine Wanderung rund um das Dorf zur Zeit der Kirschenblüte bleibt mir bis heute als eindrückliche Flurbegehung noch lange in Erinnerung. Louis Rippstein (1915-1999) ist Verfasser des Buches «Kienberg – die Geschichte einer Juragemeinde». Den reichlichen Obstbau führte er darin u.a. auf den fast vollständigen Rückgang des Rebbaues zurück. Eine Entwicklung, die in Gipf-Oberfrick noch weit stärker zu beobachten war: «Die Reblaus vernichtete die Reben. Dann galt der Grundsatz: Hast Du etwas Raum, dann pflanze einen Baum». Vor Jahren begann ein Solothurner Regierungsrat im Dorf bei festlichem Anlass die Rede mit dem Bezug zu den vielen Zwetschgenbäumen, die ihn jedes Jahr als Bewunderer und Früchtekäufer in das Juradorf lockten. Wer sich dieser Tage im Dorf umsieht, muss dem Regierungsrat recht geben. Eine Fülle von Früchten breitet sich aus, auch viel Kernobst. Die intensive Arbeit, der leider oft magere Preis für die Produkte, der Mangel an Erntehelfern, der bedrohte einheimische Markt durch die unverändert hohen Früchteimporte, der Aufwand im Baumschnitt… alles bekannt. Aber trotz allem ist der grosse ökologische Wert der Baumlandschaft, wie sie sich in Kienberg präsentiert, sehr hoch. Da lassen sich alle Zusatzbeiträge des Bundes für die Baumförderung in der dörflichen Landwirtschaft leicht rechtfertigen. Das Bild zeigt dieses Baumland eindrücklich. Es wird noch verstärkt durch die ringsum weitgedehnten Wälder an den steilen Talflanken. Es ist ein direkter Anruf an die Grossverteiler, generell an den Markt und vor allem für uns alle als Konsumenten: Wir können solche Naturschätze bewahren und konkret fördern.