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Der Verein für Natur und Vogelschutz Möhlin hat zum 90. Geburtstag eine Broschüre herausgegeben, die ihres gleichen sucht. Sie ist eigentlich «nie veraltet», weil sie als Leitfaden existenzielle Lebensgrundlagen aufzeigt. Die Vielfalt von Text und Bild bietet für Interessierte einen leichten Zugang zu mehr Natur und zeigt Zusammenhänge auf. Wir hören und schreiben bald nur noch von negativen Hot-Spots im Zusammenhang mit Corona. Der NVM präsentiert 28 Natur-Hot-Spots des Dorfes. Davon sind einige Naturschutzgebiete wie Ägelsee, Bachtalen, Breitsee, Bürstel, Chilli, Haumättli, Talmattweiher und Vögeliacher. Ein Arboretum (Bäume und Sträucher) wird präsentiert in Chile, Sagi und Hirschen. Dieser Tage ist eine neue Publikation von BirdLife Schweiz erschienen zum Thema ökologische Infrastruktur und Biodiversität. Sehr gut, eine TOP-Publikation der Wissenschaft, ein grosses Planwerk als ein beeindruckendes Gesamt-Gebäude für die Vielfalt des Lebens. Aber was kommt konkret im Alltag, im örtlichen Naturbewusstsein an? Da ist das Werken und Schreiben eines örtlich organisierten Natur-und Vogelschutzes mit Exkursionen, Arbeitseinsätzen und guter Dokumentierung mustergültig. Keine graue Theorie. Konkrete Projekte z.B. im Melerfeld für fünf Arten wie Feldlerche, Steinkauz, Kreuzkröte, Wildbienen und Acker-Flora in direkter Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft. Oder ein Tagesresultat: Anna Stäubli bietet in der Dokumentation einen Bericht über den Tag der Artenvielfalt, wo in Möhlin innert 24 Stunden 54 verschiedene Spinnenarten nachgewiesen werden konnten. Dann der Wald, welcher ein Drittel des Gemeindebanns umfasst. Am Sunnenberg wurde das erste Eichenwaldreservat im Aargau realisiert. Im 191 ha grossen Laubmischwald bleiben 925 alte Eichen 50 Jahre lang geschützt, eine Wohlfühloase für den Mittelspecht. Im Jurapark Aargau taucht immer wieder die Frage auf: Was erreichen wir für die Natur konkret? Das Beispiel Möhlin und die Aktivitäten vieler anderer Gemeinden im Jurapark liefert die Antwort: Direkte Erfahrungen in der Natur, sehen, gehen und handeln. Die Nähe erkunden mit ihren unzähligen kleinen und grossen Wundern. Möhlin ist nicht im Park, wohl aber seit Jahren interessierte Partnergemeinde. Am 11./12. September wird 50 Jahre Storchenstation gefeiert.