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Ja, es ist eine Sommervisite vom Feinsten im Aargauer Jura. Alles so einfach, und weit und breit bin ich als einsamer Wanderer unterwegs. Mit dem «Jura-Jaguar» (eigentlich der kleine sparsame Sandero von Dacia) gleite ich über Hügel und Täler nach Mandach mit rund 350 Einwohnern im Bezirk Brugg auf 489 m ü. M. gelegen. Ein kompaktes Dorf, das sich in das Tal schmiegt und sich eng verwachsen im Dorfkern mit der Kirche und dem Dorfgasthaus Hirschen zeigt. Ich parkiere im Zentrum, habe noch einen Augenschmaus bei der Auslage vor Maja`s Chrüterstübli. Das Kräuterteam um Maja, ihr Stübli mitten im Dorf und die eindrücklichen Kräuterwanderungen in der nähren Region festigen guten Erfahrungen und Erinnerungen an Natur pur. Ein Rundweg führt über Hügel und Hochplateau einschliesslich dem Wessenberg mit der gleichnamigen Burgruine. Es lohnt sich diese Landschaft näher zu erkunden. Ein gutes Stück gehe ich über die Feldwege um das Dorf und biege dann ab in das Mülital Richtung Aare und Böttstein. Hier führt ein Fussweg direkt an den Fluss mit Blick vom Damm auf das Kernkraftwerk und auf die weit ältere aber immer noch intakte grosse Wasserkraftanlage der Axpo (früher NOK) direkt als Vollsperre im Fluss. Ein Altarm der Aare ist vor Döttingen aufgestaut, als Naturschutzgebiet gesichert und bereits hier macht sich der grosse Wasser-Rückhalt durch den Klingnauer-Stausee bemerkbar. Er ist nebst der Funktion als Natur-und Vogelparadies für den Antrieb eines weiteren Kraftwerkes verantwortlich. Auf kleinem Raum zwei dominante Flusskraftwerke und das KKW. Alle drei sind hier dank der Aare, dem grössten Fluss auf Schweizerboden bis zur Rheinmündung bei Koblenz. Am Bahnhof Döttingen gibt es eine interessante Verschnaufpause. Direkt vor mir sind die Spatzen in aktiver Suche nach kleinen Brotresten, Samen oder sonstigen kleinen Speiseabfällen. Zwei Spatzenpärchen zeigen sich äusserst agil, sind blitzschnell und packen immer wieder ein Beutestück aus meinem Rucksack in ihre Schnäbel. Mit dem Kurs B 148 bin ich in einer Viertelstunde in Mandach Dorf und halte Einkehr im Dorfgasthof, welcher dank der Initiative einer Genossenschaft neu erblüht ist. Monika Weber und Andrea Wenk sind seit dem 1. März im Einsatz. Trotz Corona stimmt das Angebot, weil viele Aussensitzplätze angeboten werden können.