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Der Hausberg von Küttigen ist die Wasserflue (866 m ü. M.). Südlich davon erhebt sich der Bergkamm von Brunnenberg-Egg, welcher rund 100 m tiefer liegt. Dieser Bergkamm ragt extrem steil auf und verzeichnete vor mehr als 20 Jahren einen grossen Erdrutsch auf der Nordseite. Über der Benkenklus steht auf der äussersten Flanke die Ruine Königstein. Ein grosser Name, gibt es doch europaweit Burganlagen, die so bezeichnet werden, z.B. eine solche bei der Stadt Königsstein im Taunus (Hessen). Nun findet sich hier heute eine Ruine, welche als Burg in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts durch die Herren von Kienberg erbaut wurde. Sie hatten ihre Herrschaft über Küttigen und Erlinsbach ausgebaut und zusammen mit weiteren Gebietsanteilen zu einer Vogtei ausgestaltet. Das Stift Beromünster hatte ebenfalls Besitz und Rechte. 1535 kam die Burg zum bernischen Staatsverband und wurde Bestandteil der Landvogtei Biberstein. Die Gründer stammten also aus dem heute solothurnischen Kienberg. 1360 lagen zwei Familienteile im Rechtsstreit. Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts wohnten diese beiden beteiligten Familien in Aarau und Rheinfelden. Die Burg wurde 1417 an die Stadt Aarau verkauft. Das Areal gehört heute der Ortsbürgergemeinde Küttigen. Von Küttigen her führt der Wanderweg auf die Höhe der Egg. Auf einem Fussweg, welcher am Südhang steil aufwärts führt, gelangt man direkt zur Ruine. In der Nachbarschaft gegenüber ist der Acheberg (709 m ü.M.). Es versteht sich von selbst, dass eine Baute, die vor rund 600 Jahren aufgegeben wurde, auf dieser äusserst einsamen Jurahöhe nur noch wenige Grundmauern hinterlässt. Man kann heute noch bestaunen, wie damals überhaupt an dieser Lage ein Bauwerk möglich war. Imposant ist der steile Abbruch des Berges gegen die Klus hin. Die Stille und Waldeseinsamkeit wird nur durch den Motorenlärm von der Strasse her unterbrochen, sonst ist Idylle pur da oben unter dem weiten Blätterdach des Buchenwaldes, der alle Steilhänge und Grate umschliesst.