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Der Ortsteil Wil im Mettauertal fällt positiv auf: Gewerbe und KMU sind hier in einer Dichte vertreten, die ungewöhnlich ist. Wil hat rund 700 Einwohner und ist der grösste Ortsteil der nun seit 2010 funktionierenden Gesamtgemeinde Mettauertal mit insgesamt 2040 Einwohnern. Wil hat eine Bäckerei, einen Volg-Laden, Weinproduktion mit örtlicher Vermarktung privat und genossenschaftlich, drei Wirtschaften (zwei im Dorf und beim Camping Waldesruh ein Bistro). Weiter eine Metzgerei, drei Schreinereien, Landw. Maschinen und Geräte, Malergeschäft, Mechanische Werkstatt, Sanitäre Installationen, Spenglerei, rundum die Landwirtschaftsbetriebe und verschiedene weitere Angebote und Dienstleistungen. In der Dorfmitte ist einer der 580 Volg-Läden in der Schweiz. Von 07.00 bis 19.00 h ist der Laden täglich offen, wobei man sich vorderhand noch eine Mittagspause gönnt von 12.30 – 14.00 h. Man darf einmal die Frage aufwerfen: Gibt es in einem Dorf eine offene Bedienungstür von solcher Grosszügigkeit wie bei einem Volg-Laden? In der Agglomeration und bei den Grossverteilern gewiss schon, aber in den Dörfern? Es gibt einzelne Volg-Läden, welche Wil noch überbieten, so haben z.B. Eiken, Bözen, Kaisten und Gipf-Oberfrick von 06.00 bis 21.00 h offen. Wohl hat mir die Ladenleiterin in Wil bestätigt, die gesetzliche Arbeits-und Ruhezeitregelung müsste selbstverständlich auch bei Volg stimmen. Die grosszügigen Öffnungszeiten würden von den Kunden geschätzt und auch genutzt, erklärt eine Verkäuferin und betont, dass unterschiedliche Arbeitszeiten von vielen Kolleginnen gut aufgenommen würden. Man fängt z.B. früh an und hat am Nachmittag frei oder man arbeitet lieber am Samstag und kann einen freien Wochentag wählen. Vielerorts profitiert die örtliche Postagentur von den grosszügigen Öffnungszeiten der Volg-Läden. Die Nähe und Dauerpräsenz dieser Verkaufsstellen inmitten des Dorfes ist von grossem Wert. Die dezentrale Fein-Verteilung in die Täler und Tälchen ist sichergestellt. Der Dorfladen hat seine Bedeutung wenn man einrechnet: Kurzer Verkehrsweg, umweltschonend, breites Angebot, Regionalprodukte und soziale Kontakte im Dorf ohne «Massenveranstaltung». Dinge, die in der akuten Corona-Krise hoch einzuschätzen sind.