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Die Bauarbeiten am neuen Bözbergbahntunnel sind termingemäss vorangekommen. Von Mai bis Ende Oktober wird im Tunnel ein umfangreicher Testbetrieb durchgeführt. «Der neue Bözbergtunnel ist ein Meilenstein für den umwelt- und ressourcenschonenden Güterverkehr in Europa», führte die Vizedirektorin des Bundesamtes für Verkehr, Frau Barbara Remund am 13. Februar nach dem Verlegen der letzten Schwellenblöcke in Schinznach aus. An der Gotthardachse gibt es insgesamt 20 Tunnel, der neue Bözbergtunnel als Kernstück für den 4-Meter-Korridor steht mit rund 350 Mio. Franken Baukosten zu Buche. Im Bild das neue Tunnelportal bei Effingen und ein Güterzug, welcher in den direkt daneben liegenden alten Tunnel einfährt. Dieser bestehende Tunnel wird künftig als Dienst-und Rettungstollen genutzt. Die beiden Tunnel werden mit fünf Quergängen miteinander verbunden. Wichtig bleibt für die Bahntransversale der Lärmschutz, was bei der «Schwellentaufe» von Seiten des Kantons deutlich hervorgehoben wurde. Schliesslich geht es jetzt noch um rund 80 Einzelanpassungen an Perron-Dachkanten, Fahrstrom- und Signalanlagen. Ein Problem bleibt bei der Verbindung zwischen Basel und Chiasso. Von Süden herkommend kurz vor Lugano ist die Steigung so, dass bei langen Zügen und grosser Last eine enorme Zugkraft unabdingbar ist. Das auch im Fricktal, vorab von Frick bis Effingen. Die Schwellenhöhe ist in Basel 277 m ü.M, in Frick 360 m ü.M. und in Effingen 461 m ü.M. Auf der kurzen Strecke von Frick bis Effingen ist also eine Steigung von rund 100 Meter zu überwinden. Der Güterkorridor dank der NEAT ist eine grosse Leistung und für den Bahnverkehr ein Sprung nach vorne. Aber eine «Flachbahn» wäre aufgrund der Gelände-Situation und dem Verbleib über weite Strecken im bisherigen Trassee völlig unrealistisch. Die Doppelnutzung für Personen-und Güterverkehr stellt hohe Anforderungen an die Steuerung, den Betrieb und die Überwachung. Über alles gesehen ist es die optimal mögliche Nutzung der Nord-Südbahnlinie im Flach-und Bergland Schweiz.